Osterode. Der Nachwuchssportler der LG Osterode wird mit dem NLV-Pokal geehrt. Die Corona-Pandemie stand im Mittelpunkt des Rückblicks auf das Jahr 2020.

Dass der NLV-Kreis Osterode seinen jährlichen Kreisverbandstag mit sieben Monaten Verspätung erst im September abgehalten hat, liegt natürlich an Corona. Im Rückblick auf 2020 stellte Vorsitzender Thorsten Werner denn auch fest: „Das Jahr war durch die Pandemie geprägt.“ Dennoch zog der Verband eine insgesamt zufriedenstellende Bilanz. So zählten die Mitgliedsvereine aus dem Altkreis Osterode gut 750 Leichtathleten. „Damit liegen wir in einem ganz guten Bereich“, erklärte Werner. Und besonders wichtig: „Die Zahlen sind trotz Corona stabil.“

Freilich seien auch die sportlichen Aktivitäten durcheinandergewirbelt worden. Aber Werner findet: „Wir können ganz zufrieden sein mit den Veranstaltungen.“ Davon hat es im Jahr 2020 zwar nur fünf gegeben – teils vom NLV-Kreis alleine ausgetragen, teils als Kooperation unter Federführung der LG Osterode –, aber immerhin: „Das ist deutlich mehr als in vielen anderen Kreisen unseres Landes“, wie Sport- und Kampfrichterwart Henning Holland bemerkte.

Dank des Einsatzes 30 eigener Kampfrichterinnen und Kampfrichter sowie des treuen Helferteams drumherum und der gewissenhaften Einhaltung des Hygienekonzeptes habe man wieder einmal zeigen können: „In Osterode ist vieles möglich, das woanders nicht geht.“ Insbesondere das Leichtathletik-Meeting unter Corona-Bedingungen hätten die Sportler sehr gelobt. Holland und Werner bedankten sich bei allen Kampfrichtern und Helfern, Trainern und Übungsleitern, die den Trainings- und Wettkampfbetrieb überhaupt erst möglich machten. „Die Sportler honorieren das mit guten bis sehr guten Leistungen“, sagte Thorsten Werner.

Leider hatten sie dazu im vergangenen Jahr auf den unterschiedlichen Ebenen nicht allzu oft Gelegenheit. So fiel der Bericht des Sportwartes ungewohnt kurz aus. Allerdings: Je sechs Landes- und Bezirksmeistertitel zählte Henning Holland für den NLV-Kreis Osterode, dazu einen neuen Bezirksrekord sowie einige vordere Plätze in den Bestenlisten.

NLV-Pokal an Milian Zirbus

Und so konnte Holland trotz aller Widrigkeiten den „ehrwürdigen NLV-Pokal“ an einen „würdigen Vertreter“ überreichen, nämlich an Milian Zirbus von der LG Osterode. Zirbus gehöre in seiner Altersklasse (in 2020: U16) seit vielen Jahren zu den Top-Sprintern im Norden und habe auch im schwierigen vergangenen Jahr herausragende Leistungen erbracht.

So wurde er Landesmeister über 60 Meter in der Halle und über 100 Meter auf der Bahn. Seine 11,42 Sekunden über die 100 Meter bedeuteten Platz neun in der Deutschen Bestenliste, und „unter den besten Zehn zu sein, ist in dieser Altersklasse eine tolle Leistung“, stellte Holland heraus. Aber auch über die Hürden zähle Zirbus zu den Besten im Land. Und angesichts des schon fortgeschrittenen Jahres 2021 konnte Holland bereits verraten: Zirbus (nun U18) verbesserte sich weiter und blieb über die 100 Meter inzwischen unter der Schallmauer von elf Sekunden.

Kampfrichter gesucht

Einziger Wermutstropfen des Abends: Der im Ehrenamt wohlbekannte Personalmangel macht auch vor dem NLV-Kreis nicht halt. So bedauerte Vorsitzender Thorsten Werner, es sei leider nicht gelungen, Menschen für die Vorstandsarbeit zu gewinnen – derzeit haben einige Vorstandsmitglieder, wie eben Rainer Behrens, gleich zwei Posten inne.

Und Henning Holland mahnte als Kampfrichterwart, dass bald ein Generationenwechsel notwendig werde. Denn viele ältere Kampfrichter würden sich in den nächsten Jahren allmählich zurückziehen. Wolle man dann Osterodes guten Ruf in der Leichtathletikwelt aufrecht erhalten, brauche man dringend Nachwuchs. Holland hofft, dass sich junge Menschen fänden, die zwar vielleicht nicht mehr selbst an Wettkämpfen teilnehmen möchten, aber bereit seien, die Kampfrichter-Ausbildung zu absolvieren, ein paar Mal im Jahr den einen oder anderen Einsatz auf den Wettkampfstätten zu leisten und so ein Stück davon zurückzugeben, was sie als Sportler selbst erfahren durften.