Stendal. Der Kraftsportler aus Bad Sachsa sichert sich bei den Strongman Masters in Stendal den Titel als „Stärkster deutscher Mann Ü40“.

In der Hansestadt Stendal fanden kürzlich bei kühlen und leicht regnerischen Wetter die Meisterschaften der Strongman Masters statt. Es war wieder ein hervorragender Wettkampf, wie man es von Veranstalter und Strongman-Legende Heinz Ollesch gewohnt ist. Insgesamt gab es für Kevin Koch, den Harzer Brocken aus Bad Sachsa, und die anderen Athleten fünf Disziplinen zu meistern. Den Loglift (Baumstamm vom Boden über den Kopf heben), den Wheelflip (einen schweren Reifen flippen), das Kreuzheben, den Sackhochwurf und das Koffer-Tragen (Farmers Walk).

Beim Loglift ging Koch in der dritten Gruppe an den Start und konnte zwischen 105 kg und 125 kg wählen. Da das höhere Gewicht aber immer das niedrigere schlägt, war klar, dass er die 125 kg nimmt. Innerhalb von 60 Sekunden musste das Gewicht so oft es geht vom Boden über den Kopf gehoben werden. Insgesamt konnte der Harzer zehn Wiederholung absolvieren und damit nicht nur den Sieg in dieser Disziplin erkämpfen, sondern zugleich auch den deutschen Rekord für sich verbuchen.

Alles geben beim Wheelflip

Der Wheelflip zählt nicht zu Kochs Favoriten, dennoch hieß es natürlich, alles zu geben. Der 350 kg schwere Reifen musste insgesamt sechs Mal angehoben und umgestürzt werden – und das in möglichst kurzer Zeit. Mit rund 39 Sekunden schaffte der Uffestädter zwar keine Topzeit, doch es reichte, um den Anschluss in der Gesamtwertung nicht zu verlieren.

Als dritte Disziplin folgte das Kreuzheben, hier konnte zwischen 225 kg und 265 kg gewählt werden. Natürlich war es auch hier unumgänglich, das höhere Gewicht zu wählen, wie beim Loglift galten die gleichen Regularien. Als einer der ältesten Athleten im Feld konnte Koch unter Beweis stellen, dass Alter einfach nur eine Zahl ist. Zehn Wiederholungen brachte er innerhalb der vorgegebenen 60 Sekunden in die Wertung. Damit sicherte er sich den zweiten Platz in dieser Disziplin. Besonders zu erwähnen ist hier die Leistung von Marcus Franke, der mit elf Wiederholungen und ein paar Jahren mehr auf dem Rücken klar machte, dass es bis zur letzten Disziplin ein Kampf um den Titel werden würde.

Sackhochwurf ist eine Disziplin, die dem Harzer eigentlich ziemlich gut liegt. Es mussten vier mit Sand gefüllte Säcke über eine Höhe von vier Meter geworfen werden. Die Säcke wogen 18 kg, 20 kg, 20 kg und 24 kg. Mit Blick auf die Gesamtwertung war zudem klar, dass Koch in den letzten beiden Disziplinen vor Franke landen musste, um eine Chance auf den Titel zu haben. Mit 14,9 Sekunden lag er deutlich vor seinem direkten Konkurrenten Franke und auch in der Disziplin sehr weit vorne.

Entscheidung in der letzten Disziplin

Die Entscheidung fiel somit in der letzten Disziplin, dem Koffer-Tragen, Farmers Walk genannt. Hier mussten Stahlkoffer mit einem Gewicht von je 120 kg über eine Strecke von 40 Meter getragen werden. Natürlich ging es dabei wieder um die Zeit. Für beide Titelkontrahenten war es keine Paradedisziplin, also hieß es Kämpfen bis zum letzten Meter. Einen kleinen taktischen Vorteil hatte Koch, er war erst nach Franke an der Reihe, wusste also, welche Leistung benötigt wurde. Leichter wurde es dadurch aber nicht. Nach einem großen Kampf in der zweiten Hälfte des Laufs konnte sich Koch schließlich ein paar Sekunden Vorsprung vor Franke platzieren.

Wie wichtig das war, zeigte sich bei der Siegerehrung. Beide waren gleichauf mit 12 Punkten. Durch die bessere Platzierung in den Disziplinen konnte Koch aber den Sieg und das zweite Mal in Folge den Titel „Stärkster deutscher Mann Ü40“ erkämpfen. Jetzt heißt es kurz erholen, dann beginnt die Vorbereitung für die nächste Saison und die erneute Titelverteidigung.