Göttingen. Die Veilchen verlieren in der Basketball-Bundesliga gegen den amtierenden Champion mit 75:86 (35:41), zeigen aber eine kämpferische Leistung.

Der deutsche Meister war dann doch eine Nummer zu groß. Anders als in den vergangenen zwei Spielzeiten hat es die BG Göttingen diesmal nicht geschafft, Alba Berlin zu Hause zu bezwingen. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor am Dienstagabend gegen den Favoriten aus der Hauptstadt 75:86 (35:41). Besonders nach dem Seitenwechsel gelang es den Göttingern nicht, die starke Offensive der Gäste aus Berlin zu stoppen. Vor allem bei den Rebounds war der EuroLeague-Vertreter überlegen. Bester Veilchen-Werfer war Rihards Lomazs mit 22 Punkten. Für Berlin traf Maodo Lo am häufigsten (23 Zähler).

Die Veilchen hielten in den ersten Minuten mit dem Favoriten mit (6:6/3.). Dann gelang es den Göttingern aber immer seltener, die Berliner Angriffe zu stoppen (6:13/5.). Zwar verkürzte Lomazs durch einen Dreier auf 9:13, doch Lo antwortete direkt zum 9:16 (7.). Das Team von Alba-Headcoach Aito Garcia Reneses baute die Führung bis auf 13:26 aus (10.). Fünf Lomazs-Zähler in Folge zum 18:26 ließen den Abschnitt am Ende nicht ganz so schlimm aussehen.

Berlin liegt beständig in Front

Im zweiten Viertel mühten sich die Hausherren zunächst vergeblich. Zwar brachte der gebürtige Berliner Marvin Omuvwie die Veilchen durch einen Dreier wieder auf 21:31 heran, doch ALBA gab einfach wieder ein bisschen mehr Gas und zog auf 21:35 davon (13.). Trotzdem zeigten die Göttinger weiterhin Einsatz. Luke Nelson und Deishuan Booker machten den Gastgebern durch ihre beiden Dreier zum 30:37 wieder Hoffnung (17.). Seiner Rebound-Überlegenheit verdankte es das Reneses-Team, dass es seinen Vorsprung zunächst wieder auf 30:41 erhöhte, doch zur Halbzeit verringerten Tai Odiase und Booker den Rückstand auf sechs Zähler (35:41).

Nach dem Seitenwechsel agierten die Berliner konzentrierter und verbesserten ihre Dreier-Trefferquote enorm. Sechs der zehn Versuche fanden in diesem Abschnitt ihr Ziel. Zudem machten sich die Göttinger das Leben durch einfache Ballverluste selber schwer. Alba nutzte dies konsequent aus und zog auf 44:61 davon (29.). Bei den Berlinern kam dann auch noch etwas Glück dazu: Tim Schneider und Jonas Mattisseck trafen jeweils einen Dreier mit Ablauf der Angriffszeit, vor dem Schlussviertel stand es 51:68.

Veilchen kämpfen sich heran

Gleich zu Beginn des letzten Abschnitts wuchs der Rückstand sogar auf 21 Zähler an (53:74/32.), aber die Veilchen gaben sich nicht auf. Das Moors-Team zeigte sein Kämpferherz, ging entschlossener zum Rebound und arbeitete sich heran. Einen 13:3-Lauf schloss BG-Kapitän und Ex-Alba-Spieler Akeem Vargas zum 66:77 ab (36.). Angeführt von Lomazs und Omuvwie kamen die Göttinger 90 Sekunden vor Schluss sogar auf 75:82 heran, verpasste es dann aber, weiter zu verkürzen. Berlin konnte das Spiel so sicher über die Zeit bringen.

„Wir haben heute nicht genug an unsere Chance geglaubt. Eigentlich war es ein sehr schlechtes erstes Viertel von uns, aber wir sind zurück ins Spiel gekommen. Dann hatten wir ein dramatisches drittes Viertel“, sagte Moors. „Wenn man 17 Offensiv-Rebounds abgibt und 18 Ballverluste hat, dann wird es schwierig. Ich habe eine gute Reaktion gesehen, und wir haben bis zum Ende gekämpft. Aber gegen ein Team wie Berlin reicht es nicht, wenn man nicht 40 Minuten konstant spielt.“