München. Die Basketball-Bundesliga hat das seit Samstag laufende BBL-Finalturnier im Münchener Audi Dome unter das Motto „United Against Racism“ gestellt.

Die Basketball-Bundesliga hat das seit Samstag laufende BBL-Finalturnier im Münchener Audi Dome unter das Motto „United Against Racism“ gestellt und sich damit klar positioniert. „Wir werden die Haltung der BBL noch einmal deutlich adressieren“, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. Er selbst hatte im Vorfeld des Turniers zunächst mit Aussagen für Irritationen gesorgt, wonach es den Profis nicht erlaubt sein sollte, sich in diese Richtung zu äußern.

Der BBL-Geschäftsführer hatte der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob Spieler mit Slogans auf Shirts oder Ausrüstungsgegenständen gegen Rassismus protestieren dürfen, wie dies zuletzt von Fußballprofis zu sehen war, gesagt: „Grundsätzlich ist es so, dass politische Äußerungen im Ligabetrieb verbal oder non-verbal nicht gestattet sind.“

Keine Sanktionen zu befürchten

Später hatte sich der BBL-Chef aber ausdrücklich für seine Aussagen entschuldigt: „Als Liga haben wir die Aufgabe, auf Statuten hinzuweisen und deren Einhaltung zu überprüfen. Das sagt aber nichts über unsere persönliche Betroffenheit und Bestürzung aus angesichts der Lage in den USA. Gerade jetzt empfinden wir große Solidarität insbesondere mit den Profis unserer Liga, die aus Nordamerika kommen und denjenigen, die ein selbstverständliches Zeichen setzen wollen.“

Da die BBL seit jeher für Weltoffenheit und Vielfalt stehe, braucht also eine hohe Sensibilität. „Den Sportlern geht es vor allem um ein Statement gegen Rassismus und nicht um eine individuelle politische Meinungsäußerung. Daher werden wir selbstverständlich in diesem Zusammenhang von Sanktionierungen absehen“, betonte Holz.

Klare Worte hatte im Vorfeld des Turniers bereits Frank Meinertshagen, Geschäftsführer der BG Göttingen gefunden: „Die BG Göttingen steht für bestimmte Werte. Zu diesen Werten gehören Weltoffenheit, Respekt und Toleranz. In unserer solidarischen und freiheitlichen Gesellschaft ist kein Platz für Rassismus und Menschenverachtung. Wenn diese Werte in Frage gestellt werden, ist es unsere Pflicht, uns einzumischen und uns aktiv zur Wehr zu setzen. Das gilt insbesondere auch für unsere Spieler.“

Ausdrücklich unterstrich Meinertshagen die Sonderrolle, die dem Sport zukomme: „Gerade der Sport hat eine Vorbildfunktion und kann, ja darf, sich aus einer so wichtigen Angelegenheit nicht raushalten. Wir sind uns sicher, dass diese Haltung Konsens im deutschen Basketball ist.“

Weltoffenheit und Vielfalt

Die BBL griff dies nun mit der Aktion auf. „Auf dem Court und im Hotel sind wir in den kommenden Tagen vereint und leben unausgesprochen Weltoffenheit und Vielfalt. Werte, die seit jeher zur DNA des Basketballs gehören und in der BBL alltäglich wie selbstverständlich sind. Gerade an den kommenden Spieltagen werden diese Werte auf dem Court so sichtbar wie nie zuvor“, unterstreicht Holz.

„Doch die jüngsten Ereignisse in den USA haben gezeigt, dass dies noch lange keine Normalität ist. Daher ist jede einzelne Stimme gegen Rassismus wichtig und genau deshalb ist es wichtig, jeder Stimme gegen Rassismus ihren Raum und Platz zu geben“, sagt der Liga-Geschäftsführer. Die BBL unterstreiche diese Haltung mit dem Motto, das während des Finalturniers 2020 sichtbar ist und mit Maßnahmen begleitet wird.

Etliche Spieler und Vereine machen zudem mit eigenen Aktionen auf die Situation aufmerksam. In den USA und inzwischen weltweit ist es nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd zu Protesten gekommen.