Braunschweig. Die Göttingens Basketballer stehen vor einem schweren Spiel bei den Löwen.

Nach der Pause ist vor dem Derby: Die BG Göttingen hat das Nationalmannschaftsfenster zur Regeneration genutzt und bereitet sich seit Anfang der Woche wieder auf den Alltag in der easyCredit Basketball Bundesliga vor. Der nächste Höhepunkt steht für das Team von BG-Headcoach Johan Roijakkers am heutigen Freitag, 28. Februar, auf dem Programm: das Derby gegen die Basketball Löwen Braunschweig.

An das Hinspiel zum Saisonauftakt haben die Göttinger keine so guten Erinnerungen. Den Start in die Spielzeit 2019/20 vermasselte die Mannschaft von Löwen-Headcoach Pete Strobl den Veilchen mit einer 77:96-Niederlage. „Braunschweig hat Spieler ausgetauscht, wir haben Spieler ausgetauscht, darum wird es wahrscheinlich eine andere Partie werden“, sagt BG-Co-Trainer Hylke van der Zweep. „Andererseits wissen wir, was im Hinspiel passiert ist – sie haben uns in der zweiten Halbzeit zerstört. Da müssen wir einen besseren Job machen.“

Die BG und die Löwen entwickelten sich bisher etwas gegensätzlich. Während Braunschweig nach einem sehr guten Saisonstart einen kurzen Durchhänger hatte, zeigten sich die Südniedersachsen nach Startschwierigkeiten in den vergangenen Wochen in sehr guter Form und gewannen sieben der vergangenen neun Partien. So haben beide Teams nun dieselbe Anzahl an Niederlagen auf dem Konto (zehn); die Strobl-Truppe absolvierte aber ein Spiel weniger als die BG und hat deswegen einen Sieg weniger (acht) errungen.

Gleich sechs Löwen-Akteure punkteten im Hinspiel Ende September zweistellig: Ex-Veilchen Scott Eatherton (18 Zähler) war zusammen mit Nationalspieler Karim Jallow (17) Topscorer. Auch kaum zu stoppen war der österreichische Aufbauspieler Thomas Klepeisz, der 15 Punkte erzielte (vier Dreier) und sieben Assists verteilte.

Veränderter Kader

Wie von van der Zweep angesprochen hat sich der Löwen-Kader im Vergleich zum Hinspiel etwas verändert: Kostja Mushidi (zehn Punkte gegen die BG) hat die Ostniedersachsen verlassen; neu im Team sind Jairus Lyles (9,4 Punkte pro Spiel) und Ex-Nationalspieler Lucca Staiger (8,8). „Braunschweig hat in Eatherton einen sehr guten Akteur, der Rebounds holt und punktet“, erläutert van der Zweep. „Sie haben aber noch mehr Waffen: gute Werfer, Spieler, die zum Korb ziehen – sie sind ein komplettes Team.“

Der Tabellenzwölfte ist unter dem Korb eine Macht: Zusammen mit den EWE Baskets Oldenburg verwandeln die Braunschweiger die meisten Würfe aller easyCredit BBL-Teams aus dem Zwei-Punkte-Bereich mit der zweitbesten Trefferquote (60 Prozent).

Nicht so gut ist hingegen die Dreier-Trefferquote: Nur 32 Prozent der Würfe von außen finden ihr Ziel. Unter dem Korb sind die Löwen oft nur mit Fouls zu stoppen, sodass sie fast 25 Mal pro Spiel an die Freiwurflinie gehen (Platz zwei in der Liga).

„Es wird eine Herausforderung sein, Eatherton unter dem Korb zu stoppen“, so van der Zweep. „Aber auch den Zug zum Korb von Trevor Releford, Jallow oder Lukas Wank müssen wir über gute Eins-gegen-eins-Verteidigung verhindern.“ Ebenfalls den zweitbesten Wert weisen Eatherton und Co. bei den Rebounds auf (36,2 pro Partie). Zudem klaut keine Mannschaft ihrem Gegner so oft den Ball wie die Löwen (8,8 Steals) – allerdings erlauben sich Strobls Spieler auch die zweitmeisten Ballverluste (16,1 Turnovers).

„Braunschweig spielt viele unterschiedliche Arten von Verteidigung, davon dürfen wir uns nicht überraschen lassen“, analysiert van der Zweep. „Sie lauern auf Steals und laufen dann schnell nach vorne – so erzielen sie ihre Punkte. Darum müssen wir gut auf den Ball aufpassen und dürfen nicht zu viele Ballverluste produzieren.“