Dortmund. Sprint-Legende Usain Bolt trainierte am Freitagmorgen bei Borussia Dortmund mit. Nach der Einheit äußerte sich BVB-Trainer Peter Stöger.

Sprint-Legende Usain Bolt hat seinen Traum vom Fußballprofi wahr gemacht – zumindest kurzzeitig. Am Freitag trainierte der 31-Jährige mit dem Bundesligisten Borussia Dortmund. 1400 Zuschauer kamen zum BVB-Trainingszentrum, über hundert Journalisten aus der ganzen Welt standen an der Seitenlinie, um Bolt am Ball zu sehen. Dortmunds Trainer Peter Stöger attestierte dem Neuen hinterher „Talent“.

Bolt trainierte 75 Minuten mit dem BVB-Team

Der Auftritt am Freitag war der Showtermin für die Fans des Jamaikaners. Bereits am Vortag hatte Bolt eine Trainingseinheit mit den Profis gemacht – geheim. Auf dem Programm standen Stabilitätsübungen, ein Fußballspiel und eine Einheit im Footbonaut. Der Weltrekordhalter über 100 Meter wollte ein ehrliches Feedback haben – was kann er, was nicht. Tagsdarauf konnten sich die Zuschauer selbst ein Bild von seinen Fähigkeiten machen.

So viel lässt sich sagen: Fußballspielen kann Bolt. Im Trainingsspiel machte er sogar ein Tor, einen Kopfball, aufgesetzt in die rechte Ecke. Dafür gab es Applaus von der Zuschauertribüne. Zudem verpasste er einem BVB-Profi einen Beinschuss - auch da johlten die Fans. Ansonsten stach der 31-Jährige vor allem wegen seiner Körpergröße von fast Zwei Metern hervor. „Man sieht, dass er das Spiel versteht“, sagte Stöger nach der 75-minütigen Einheit. „Eigentlich hat er ganz gute Ansätze. Ich denke, dass er talentiert ist.“ Um mit den Profis mithalten zu könne, müsse Bolt aber „einige Wochen“ mit einer Mannschaft mittrainieren: „Die Physis, die er in seinem Sport braucht, ist eine ganz andere. Da hat er noch einiges zu tun.“ Zweikämpfe vermied der achtfache Olympiasieger, der nach der Leichtathletik-WM in London 2017 seine Karriere beendet hatte.

Währen des Trainings stand Weltmeister Mario Götze immer wieder mit Bolt zusammen und redete mit ihm. „Ich habe ihm erzählt, wie er schneller werden kann“, scherzte Götze. „Er hat das ganz gut gemacht, hat sich gut integriert. Das war eine coole Sache.“ Lustige Szene: Als die Mannschaft die Tore auf den Platz trug, stand der Weltklasse-Sprinter unschlüssig daneben. Als er bemerkte, dass alle mitanpackten, ging er auch zu einer Ecke und half mit.

Peter Stöger zeigte sich hinterher beeindruckt von der Persönlichkeit Usain Bolts: „Er ist ein unglaublich lässiger Typ, total bodenständig. Ihm war es ganz wichtig, die Mannschaft kennenzulernen.“

Und wie beurteilte der schnellste Mann der Welt seine Leistung? „Ich würde mir auf einer Skala bis zehn eine sieben geben. Es war okay“, sagte der 31-Jährige, der trotz der kühlen Temperaturen in Dortmund-Brackel ins Schwitzen kam. „Ich wollte alles geben.“ Und das gilt auch für seine Zukunft. „Ich versuche, mein bestes zu geben und weiter zu lernen.“ Sein Lieblingsverein ist Manchester United.

Usain Bolt wollte eigentlich schon früher in Dortmund mittrainieren. Doch wegen der Olympischen Spiele in Rio kam es nicht dazu. Der BVB und der Ex-Sprinter haben den gleichen Ausrüster. Dadurch kam der Kontakt zustande.