Hannover. Die Behörden rechnen nicht mit größeren Problemen zwischen feiernden Fans und schlafbedürftigen Bürgern. Auch Alkohol darf draußen getrunken werden.

Mit dem Start der Fußball-WM in Brasilien steigt überall im Land die Begeisterung. Partystimmung drinnen wie draußen wird es vor allem bei den Spielen der deutschen Mannschaft geben. Die Behörden setzen auf ein friedliches Miteinander feiernder Fans und lärmbelästigter Bürger, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Generelle Alkoholverbote gibt es weder in Niedersachsen noch in Bremen. „Das ist Sache der Kommunen“, sagte Matthias Eichler vom Niedersächsischen Innenministerium. Eine landesgesetzliche Grundlage gebe es nicht.

Die Ordnungshüter erwarten während der WM nicht mehr Problemen als sonst. „Das ist vergleichbar mit jeder Veranstaltung auf einem Festplatz“, sagte André Puiu von der Polizei Hannover. Polizeikräfte seien vor Ort. Die Bremer Polizei hat die Feiern zur WM unter das Motto gestellt „Feiern ja – Randale nein“ und kündigt an, gegenüber Randalierern frühzeitig und konsequent einzuschreiten. Auch in Oldenburg gibt es keine Sonderreglungen. „Für die Zeit der Fußball-WM ändert sich überhaupt nichts“, sagte der Oldenburger Stadtsprecher Andreas von Hofen.

Null Toleranz wird die Polizei bei Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zeigen. „Wir werden verstärkte Alkoholkontrollen durchführen“, sagte Nils Matthiesen von der Polizei Bremen. Auch von spontanen Autokorsos halten die Beamten nicht viel. „Vom Grundsatz her, ist das nicht erlaubt“, sagte Puiu. Die Polizei werde vor allem beobachten. „Man sollte es aber nicht überspannen.“ Und sein Bremer Kollege betonte: „Wer meint, er kann auf der Motorhaube sitzen während der Fahrt, wird zur Kasse gebeten.“

Bundestag und Bundesrat billigten im Mai eine Sonderverordnung, mit der der Lärmschutz in Deutschland vorübergehend gelockert wird. Damit werden Übertragungen auf Großleinwänden nach 22.00 Uhr und in Ausnahmefällen auch nach Mitternacht erlaubt. Danach wird in beiden Bundesländern verfahren. Viele Gastronomen haben Anträge auf eine vergrößerte Außengastronomie mit Großbildschirmen zur Fußballübertragung gestellt. Außerdem gibt es in mehreren Städten Public-Viewing-Angebote.