Braunschweig. Vor dem Spiel in Fürth betont Eintracht Braunschweigs Coach, dass sein Team nun an dem Punkt sei, „an dem wir uns belohnen wollen“.

Bei der 0:4-Niederlage im Heimspiel gegen den Hamburger SV erwischte kaum ein Spieler von Eintracht Braunschweig einen guten Tag. Doch insbesondere Anton Donkor wirkte neben der Spur. Der linke Außenverteidiger des Fußball-Zweitligisten hing bei beiden frühen Toren durch HSV-Stürmer Robert Glatzel dick mit drin, in der Vorwärtsbewegung gelang dem gebürtigen Göttinger kaum etwas. Zur Pause nahm ihn Cheftrainer Daniel Scherning vom Feld. „Anton hat kein gutes Spiel gemacht, keine Frage. Ich habe in dieser Woche noch relativ häufig mit ihm gesprochen und die Situation mit ihm noch mal aufbereitet“, sagt Scherning klar.

Es ist eine der großen Fragen vor dem Saisonfinale: Ist Donkor mit dem Kopf noch voll bei der Eintracht und im Abstiegskampf? Die „Bild“ schrieb vor wenigen Wochen, dass ein Wechsel des bulligen Schienenspielers zum Ligakonkurrenten FC Schalke 04 fix sei. Noch wurde kein Vollzug gemeldet. Der Vertrag des 26-Jährigen endet in diesem Sommer.

Wochen der Wahrheit für Eintracht Braunschweig

Doch bis es so weit ist, stehen für Eintracht noch wichtige Spiele gegen Greuther Fürth (Samstag, 13 Uhr), den SV Wehen Wiesbaden und den 1. FC Kaiserslautern an. Diese werden mental eine Riesenherausforderung. Der Druck ist nach der Pleite gegen Hamburg wieder gestiegen. Es braucht also widerstandsfähige Profis, die bereit sind für den Überlebenskampf in Liga 2.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Donkor hatte unmittelbar nach dem Aufkommen der Gerüchte ein ordentliches Spiel in Osnabrück abgeliefert. Beim 3:0-Erfolg steuerte er das erste Tor höchstselbst bei und sorgte für viele Vorstöße. Defensiv war er in gewissen Szenen aber nicht auf der Höhe – wie so oft in dieser Saison.

Anton Donkor und Anderson Lucoqui: Kumpels und Konkurrenten

Dennoch schenkten alle drei Braunschweiger Trainer in dieser Spielzeit dem 1,86-Meter-Mann das Vertrauen. Der kann mit seinen physischen Fähigkeiten immer für den entscheidenden Durchbruch sorgen. „Ich weiß, was er kann“, sagt Scherning. 30 von 31 möglichen Partien absolvierte Donkor, dabei gelangen ihm zwei Tore und zwei Vorlagen.

Sein Konkurrent ist gleichzeitig sein Kumpel. Anderson Lucoqui kam am letzten Tag der Wintertransferperiode von Hertha BSC an die Hamburger Straße. Acht Einsätze sammelte er seitdem, blieb ohne Scorerpunkt, war nach seiner Hereinnahme gegen den HSV aber ein Aktivposten.

Daniel Scherning entscheidet für jedes Spiel neu

Vor Johan Gómez‘ zurückgenommenen Tor setzte er gut nach und brachte den Ball in den Strafraum. „Wenn das 2:1 gegeben wird, geht das auch mit auf die Kappe von Andy Lucoqui“, sagt Scherning. Der 26-Jährige hat Eintrachts Spiel gegen den HSV auf der linken Seite durchaus etwas belebt. „Wir sind jetzt kurz vor Saisonschluss, da ist es eine Situation, in der man sicherlich für jedes Spiel eine neue Entscheidung treffen muss“, sagt Scherning weiter.

Ein anderer Winterneuzugang, den Scherning gegen Hamburg nach der Pause ins Rennen warf, war Hampus Finndell. Eintrachts Coach wollte Impulse setzen, die Offensive etwas ankurbeln. 45 Minuten lang durfte Finndell mitspielen – so lange wie noch nie zuvor, seit er an der Hamburger Straße kickt.

Wie steht‘s um Hampus Finndell?

Aber warum hätte Scherning bisher auch groß rotieren sollen? Das Zentrum um Robin Krauße, Thorir Helgason und Fabio Kaufmann war seit seinem Amtsantritt stabil. „Ich habe vorher keine Notwendigkeit gesehen, da etwas zu verändern“, sagt der Coach. Finndells Spiel ist durchaus risikobehaftet. Er sei aber auch ein Akteur, „der das Spiel rhythmisieren kann, der das Spiel verlagern kann. Das erwarte ich dann auch von ihm Training, das erwarte ich von ihm in den Momenten, in denen er dann reinkommt“, so Scherning.

Aber sei‘s drum. Scherning zieht ohnehin den Fokus auf: „Es geht jetzt aber nicht um Hampus, es geht jetzt nicht um Anton, es geht jetzt nicht um Andy Lucoqui. Es geht jetzt um keinen Einzelnen. Es geht nicht darum, was jetzt vielleicht fehlt, um auf den Platz zu kommen. Es geht darum, die beste Mannschaft zu finden, die das Spiel in Fürth am Samstag gewinnen kann.“

Eintracht Braunschweig will sich belohnen

Schließlich steht die heißeste Phase der Saison an. Die gesamte Mannschaft habe seit November viel investiert. Sie habe aufgeholt. Sie habe sich deutlich verbessert, stellt der Coach klar. „Und jetzt sind wir an dem Punkt, an dem wir uns belohnen wollen. Und da geht’s nicht darum, wer auf dem Platz steht, sondern, dass wir als Team zusammen agieren.“

Diese Belohnung soll der Klassenerhalt sein. Um den zu erreichen, sollte das Team von Eintracht Braunschweig noch einmal einen Tag erwischen wie gegen den Hamburger SV.

Mehr wichtige Nachrichten zu Eintracht Braunschweig lesen:

Täglich wissen, was bei Eintracht Braunschweig passiert: