Braunschweig. Der Spielmacher, nun in Diensten des HSV, hat sich in Braunschweig nichts zuschulden kommen lassen, kommentiert Leonard Hartmann.
Ein Pfeifkonzert war es zwar nicht, das Immanuel Pherai über sich ergehen lassen musste, aber seine Rückkehr nach Braunschweig war doch begleitet von unüberhörbaren Pfiffen von den Tribünen des Eintracht-Stadions. Doch die waren unangebracht. Pherai, jetzt in Diensten des Hamburger SV, hat sich nichts, aber auch gar nichts zuschulden kommen lassen, als er die Eintracht im vergangenen Sommer für 750.000 Euro verließ.
Ganz im Gegenteil. Nicht nur, dass der Spielmacher mit seinen Toren und Vorlagen maßgeblich zum Braunschweiger Klassenerhalt in der Vorsaison beigetragen hat. Hinzu kommt, dass er sich mit der Aufgabe, der Stadt und dem Klub voll identifiziert hat. Die Verbindung hielt sogar bis über die Trennung hinaus an. In der Wintervorbereitung saß Pherai auf der eiskalten Tribüne des Eintracht-Stadions, um seinen Ex-Mitspielern beim Test gegen Regensburg zuzuschauen. Das muss Zuneigung sein.
Auch daher meinte Pherai nun nach dem 4:0 seines neuen Klubs gegen seinen alten aus Braunschweig: „Es fühlte sich an, wie nach Hause zu kommen.“
Man muss ehemaligen Spielern, die etwas für den Klub geleistet haben, nicht in jedem Fall den roten Teppich ausrollen oder Blumenkränze umhängen. Aber eine Differenzierung würde wohltun und den Leistungen der jeweiligen Rückkehrer gerechter werden. Schon oft hatte es in der Vergangenheit Spieler gegeben, die sich nicht mehr angestrengt oder sogar gestänkert haben auf ihren letzten Metern für die Eintracht, bevor es für sie zu einem neuen Klub ging.
Pherai nicht. Der junge Spielmacher aus den Niederlanden hat durchgezogen bis zum Ende, hatte sogar nach einer schweren Gesichtsverletzung mit einer Maske gespielt und mitgeholfen, die Braunschweiger irgendwie erfolgreich über die Ziellinie in Liga 2 zu bringen. Respekt wäre daher angebrachter gewesen als Pfiffe.
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