Braunschweig. Es sei nicht um Foul gegangen, berichtet der Angreifer Kaufmann nach dem 0:4 gegen den HSV. Trainer Scherning kann es „nicht verstehen“.

Es hätte der Wendepunkt der Zweitliga-Partie zwischen Eintracht Braunschweig und dem Hamburger SV sein können, als Johan Gomez in der 49. Minute den Ball über die Linie stocherte. In jedem Fall wäre durch den Anschlusstreffer zum 1:2 die Hoffnung der Blau-Gelben zurück, dass es doch noch etwas werden könnte mit dem Punktgewinn gegen die Hanseaten. Aber: Pustekuchen. Schiedsrichter Daniel Siebert erkannte den Treffer nach VAR-Hinweis und Videostudium ab. Warum? Das konnte aus Braunschweiger Sicht nach dem 0:4 keiner so richtig erklären.

So lief die Szene ab: Eintrachts gerade eingewechselter Schienenspieler Anderson Lucoqui wuselte sich auf der linken Seite durch, brachte den Ball vors Tor, wo HSV-Keeper Matheo Raab die Kugel unter sich begrub. Allerdings fiel dann sein Mitspieler Sebastian Schonlau in ihn hinein, auch Fabio Kaufmann drückte mit herum und ging zu Boden. In diesem Gewühl kullerte der Ball wieder aus Raabs Händen, Kaufmann stocherte ihn vors Tor, wo Gomez ihn reinhaute.

Kaufmanns Sicht auf die Dinge gab er bei „Sky“ so an: „Der Ball wird vorne herum gespielt, der Torwart kommt raus, zwischen mir und ihm ist dann noch der Verteidiger, der volle Kanne seinen eigenen Torwart umräumt. Dann liegt der Ball frei, ich versuche, auf der Torlinie noch herumzustochern und dann ist der Ball drin. So hat es sich für mich angefühlt.“

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Eintrachts Angreifer habe dann auch mit dem Schiedsrichter gesprochen. Der habe gesagt, dass es eine klare Sache gewesen sei und dass es nicht um Foulspiel gehe. Möglich, dass Siebert ahndete, dass Kaufmann im Fallen mit den Füßen den Ball aus dem kontrollierten Griff des Torhüters bugsierte. Das ließe zumindest erahnen, warum es in der Szene „nicht um Foulspiel“ gegangen sei, wie Kaufmann berichtete.

Der Routinier hatte die Bilder zu dem Zeitpunkt noch nicht gesehen und moserte: „Also wenn es bei einer Torwartaktion nicht um Foul geht, dann brauchen wir auch keinen Schiedsrichter. Wenn es kein Foul ist, kann man es ja laufen lassen. Ich habe die Erklärung noch nicht ganz verstanden.“

Eintrachts Trainer Scherning: Wenn er was finden will, findet er auch was

Auch Daniel Scherning „konnte nicht verstehen, warum das Tor nicht zählt“. Eintrachts Trainer: „Foul war es anscheinend nicht, die Hand war drauf, war am Ball. Es war viel Dynamik in der Szene, drei Spieler waren beteiligt. Er nimmt die Szene bis aufs Kleinste auseinander, braucht drei Minuten, um sich das anzuschauen und findet dann natürlich auch etwas. Wenn er etwas finden will, findet er auch was. So zählt das Tor nicht.“

Klar war aber sowohl für Kaufmann als auch für Scherning trotz des Ärgers: Die Szene war nicht der entscheidende Punkt in dieser Partie. „Es war ein verdienter Sieg des HSV, wir haben nicht gezeigt, was uns in den vergangenen Wochen stark gemacht hat. Wir hatten viele Fehler im Verteidigen“, so der Trainer. Und Kaufmann meinte: „Dass wir das Spiel gegen einen guten Gegner verloren haben, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir haben es nicht gemacht wie sonst und müssen das aufarbeiten.“

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