Braunschweig. Eintrachts Vizekapitän sah gegen den Karlsruher SC seine fünfte gelbe Karte. Diese Optionen hat Trainer Daniel Scherning auf St. Pauli.

Nur einmal fehlte Robin Krauße in dieser Saison. Am 2. Spieltag bei der 1:2-Niederlage in Magdeburg war das. Ansonsten war Eintracht Braunschweigs Vizekapitän eine Konstante im Spiel des Fußball-Zweitligisten. Der Ende Oktober freigestellte Trainer Jens Härtel setzte auf ihn, genauso wie Interimscoach Marc Pfitzner. Und auch bei Daniel Scherning, dem neuen Mann an der Seitenlinie, ist der gebürtige Rudolstädter gefragt.

Doch beim 2:0-Sieg gegen den Karlsruher SC sah Krauße seine fünfte Gelbe Karte. Im Spiel bei Spitzenreiter FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr) muss er zuschauen. Und Scherning ist gezwungen, seine Startelf umzubauen. Dass der 40-Jährige auch die zuletzt so erfolgreiche Grundordnung gravierend verändert, ist unwahrscheinlich. Doch mehrere Kandidaten stehen dem Trainer zur Verfügung. Je nachdem, wie sich Scherning entscheidet, dürfte sich auch die Statik des Eintracht-Spiels leicht verändern.

Eintracht Braunschweigs Neuzugang Hampus Finndell vor Debüt in Liga 2?

So sehnen viele Fans den ersten Pflichtspiel-Einsatz von Winterneuzugang Hampus Finndell herbei. Der schwedische Mittelfeldspieler hat bislang nur bei der 1:2-Niederlage im Testspiel gegen den 1. FC Magdeburg Spielzeit sammeln können. Doch die große Veranlagung des ehemaligen U-Nationalspielers ist unbestritten. Die Frage ist nur: Ist Finndell nach nur zwei Wochen bei der Eintracht schon so weit?

Realistischer ist da die Hereinnahme von Niklas Tauer, dem ersten Zugang des Winters. Die Leihgabe des FSV Mainz 05 fiel bei seinen bisherigen Einsätzen weder positiv noch negativ auf. Ein paar kluge Aktionen waren in jedem Spiel dabei, ohne dass Tauer großartig glänzte. Für einen Sechser ist das sicher keine verkehrte Bewerbung. Doch zuletzt war der 22-Jährige von Scherning eher als Achter eingeplant.

Tauer spielte an der Seite von Fabio Kaufmann beim 0:1 auf Schalke großteils den defensiven Part. Und Scherning hatte zuletzt immer wieder betont, dass es ihm für seine Aufstellung, aber auch für die drei Positionen im zentralen Mittelfeld auf die richtige Mischung ankommt. In einem Dreier-Gespann mit den Offensiven Thorir Helgason und Kaufmann hätte Tauer weitaus mehr defensive Löcher zuzulaufen, um das Risiko schneller Gegenangriffe zu minimieren.

Nikolaou und Griesbeck bei Eintracht Braunschweig hintendran

Als klassische Sechser stünden noch Kapitän Jannis Nikolaou und Routinier Sebastian Griesbeck bereit. Nikolaou steckt im Formtief und Griesbeck hat sich als starker Einwechselspieler und Kopfball-Ramme einen guten Namen gemacht. Der laufstarke Danilo Wiebe dürfte allenfalls Außenseiterchancen auf einen Platz in der ersten Elf haben.

Doch wer auch immer Krauße ersetzen darf: Er hat eine knallharte Aufgabe zu erfüllen. St. Pauli stellt mit 38 Toren eine starke Offensive und lässt in der Arbeit gegen Ball wenig zu. Nur 19 Gegentore schluckte das Team vom Millerntor bislang. Das ist Liga-Bestwert.

Übrigens: im Endspurt um den Klassenerhalt kann es noch häufiger vorkommen, dass ein wichtiger Spieler gesperrt fehlt. Innenverteidiger Robert Ivanov steht bei vier Gelben Karten. Nikolaou und Johan Gómez stehen bei je drei Verwarnungen. Krauße darf am Samstag in einer Woche wieder spielen. Zuletzt ackerte er viel fürs Team, doch ihm unterliefen auch haarsträubende Fehlpässe in seiner Rolle als wichtige Absicherung vor der Abwehr. Die Leistung seines Stellvertreters in Hamburg wird sicher mitentscheidend, ob der 29-Jährige gegen Hertha BSC auf seine angestammte Position zurückkehrt.

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