Braunschweig. Braunschweig spielt am Samstag gegen den Karlsruher SC. Wie die Chancen der Neuzugänge stehen, ordnete Daniel Scherning ein.

Seit etwas mehr als einer Woche sind Hampus Finndell und Anderson Lucoqui nun Spieler von Eintracht Braunschweig. Für einen Einsatz bei der 0:1-Niederlage gegen den FC Schalke 04 hatte es für das Duo noch nicht gereicht, doch nun sind der schwedische Mittelfeldspieler und der von Hertha BSC gekommene Linksverteidiger seit ein paar Tagen fest ins Training des Fußball-Zweitligisten integriert.

Und Eintracht-Trainer Daniel Scherning hat einen sehr positiven Eindruck von den beiden Profis gewonnen. „Vor allem, was die Kabine betrifft“, sagte Scherning. Finndell und Lucoqui seien sehr offen, aber dabei ganz unterschiedliche Typen. „Andy kennt einige der Jungs schon, er geht sehr offen auf die Spieler zu und ist grundsätzlich jemand, der sehr viel lacht, der eine positive Grundstimmung in sich hat, die auch auf die anderen abfärbt“, verrät der 40-Jährige über seinen Neuzugang.

Zwei unterschiedliche Typen bei Eintracht Braunschweig

Finndell hingegen sei anders. „Trotzdem ist er sehr offen, sehr direkt. Er geht auch auf die Menschen zu, aber auch auf eine andere Art und Weise. Auch bei ihm merkst du, dass die Bindung schon da ist – und das nicht nur zu den englischsprachigen Spielern. Die Kommunikation in der Gruppe ist insgesamt da“, erläutert Scherning.

Letzteres bewertet der Coach als sehr positiv. Es zeichne die Mannschaft aus, dass sie Neuzugänge gut aufnehme. Oder wie Scherning formuliert: „Es wird ihnen leicht gemacht, sich in der Gruppe zu integrieren.“ Dieser besondere Zusammenhalt sorgte schon in der vergangenen Saison für die letzten Prozentpunkte, die dabei halfen, den Klassenerhalt zu erreichen. Und auch dieses Jahr soll das Klima im Team nach einer mental fordernden Hinrunde top sein.

Doch gewiss geht es nicht nur um das Beisammensein, wenn neue Spieler zum Team stoßen. Auch sportlich sollen Finndell und Lucoqui weiterhelfen. Und das möglichst schnell. 14 Ligaspiele stehen noch aus. Zu den 20 Punkten der Eintracht müssen noch ein paar dazukommen, damit der Verbleib in Liga 2 eingetütet werden kann.

Gute Trainingswoche von Hampus Finndell und Anderson Lucoqui

Doch auch in dieser Hinsicht sieht Scherning erste Fortschritte. Beim öffentlichen Training am Montag holperte es noch ein wenig. „Aber man hat gemerkt, dass sie mit jeder Einheit mehr an Sicherheit gewinnen und an Verbindung mit den Jungs. Ich bin mit beiden in dieser Woche zufrieden“, sagt der Coach. „Beide haben ihre Qualitäten auf den jeweiligen Positionen und dem Raum, in dem sie spielen, schon angedeutet.“ Eine Einheit steht vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC (Samstag, 13 Uhr, Eintracht-Stadion) noch an.

Und beide Spieler haben die Chance, in den Kader zu rutschen. „In der letzten Woche haben wir noch entschieden, sie nicht mit dazuzunehmen, weil sie nur 50 Minuten mit der Mannschaft trainiert hatten. Und das reicht aus meiner Sicht nicht“, sagt Scherning, der außerdem fand: „Nach vier Siegen in Folge war nicht der Moment, sie zu bringen.“

Doch nicht nur die Niederlage auf Schalke hat für eine veränderte Situation gesorgt, sondern auch das gemeinsame Training mit der Mannschaft. Insbesondere von Finndell erhoffen sich die Braunschweiger sofortige Impulse im Kampf gegen den Abstieg. Sie wollen mit dem 23-Jährigen in der 2. Liga bleiben und ihn dann nach einem halben Jahr Leihe fest verpflichten.

So plant Eintracht Braunschweigs Daniel Scherning mit Anderson Lucoqui

Lucoqui ist als Alternative zu Anton Donkor auf der linken Seite eingeplant. Noch vor wenigen Wochen hatte Scherning in dieser Rolle Spieler wie Danilo Wiebe, Marvin Rittmüller, Maurice Multhaup und Niko Kijewski gesehen. Für diese Akteure habe sich die Situation insofern verändert, als dass ein Spieler dazugekommen ist, der auf dieser Position zu Hause ist. „Alle anderen Spieler bis auf Kijewski kommen nicht von dieser Position. Und Kiwi ist für mich eher ein defensiver Spielertyp, prädestiniert für die Viererkette oder die linke Position in der Dreierkette“, erläutert Braunschweigs Trainer.

Der Grund für die Lucoqui-Verpflichtung war, dass die Eintracht-Verantwortlichen einen Spieler dazuholen wollten, der Druck auf Donkor ausübt und die Position so interpretiert, wie es die aktuellen Außenverteidiger auch tun. Marvin Rittmüller und Donkor spielen offensiv und mutig, aber auch mit einer Prise Risiko.

Ist Lucoqui schon so weit, nachdem er in Berlin monatelang nur die Bank gedrückt hat? „Man merkt, dass er jetzt in einer Mannschaft ist, in der er gebraucht wird und mit der er regelmäßig auf dem Trainingsplatz steht. Jetzt muss er sich aber erstmal ein Stück weit einfinden, und durch Trainingsleistung Druck auf die Position von Anton Donkor machen“, sagt Scherning.

Dass sowohl Lucoqui als auch Finndell schon am Samstag im Kader stehen, ist sehr wahrscheinlich. Doch Scherning wollte sich nicht in die Karten gucken lassen. „Ihr werdet dann sehen, in welcher Rolle die beiden zur Verfügung stehen“, sagte er und lächelte.

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