Braunschweig. Eintrachts Trainer lobt den Trainingseifer des Franzosen, der sich beim 3:1-Sieg in Wiesbaden mit einem starken Spiel belohnt.

Rayan Philippe kam aus dem Nichts. Es war schon eine kleine Überraschung gewesen, dass der 23 Jahre alte Franzose überhaupt im Kader Eintracht Braunschweigs gestanden hatte, war er doch in den Wochen vor dem Zweitliga-Spiel bei Wehen Wiesbaden gar nicht berücksichtigt worden. Doch am Freitagabend in Hessen schlug die große Stunde des Angreifers: einen Treffer erzielte er selbst und eines der beiden Fabio-Kaufmann-Tore bereitete Philippe beim 3:1-Sieg vor: stark.

Es war Braunschweigs erster Auswärtssieg dieser Saison. Letztmals in der Fremde hatten die Blau-Gelben im April mit 2:1 beim FC St. Pauli gesiegt. Nun das 3:1 in Wiesbaden. „Wir haben eine schwache erste Hälfte gezeigt“, monierte Trainer Daniel Scherning, der dann in der Pause bei 0:1-Rückstand gleich dreifach wechselte und damit ein goldenes Händchen bewies.

Jannis Nikolaou gibt bei der Eintracht weiter Rätsel auf

Philippes Arbeitsnachweis ist bekannt, auch Florian Krüger und Thor Helgason sorgten für Belebung - vor allem in der Offensive. „Dann haben wir schnell das 1:1 gemacht, und die Jungs wurden sicherer. Wir haben uns viele Möglichkeiten erspielt, erarbeitet und am Ende verdient gewonnen“, sagte Scherning, der die Wechsel in der Pause im Übrigen nicht aus taktischen Gründen vorgenommen hatte. Sondern: „In Sachen Bereitschaft und Emotionalität hat etwas gefehlt.“

Dass einer der Ausgewechselten mit Jannis Nikolaou der Kapitän des Kellerteams ist, sollte diesem zu denken geben. Jeder Fußballer kann mal eine unglückliche Phase durchlaufen, aber Bereitschaft und Emotionalität sollten von Minute 1 bis in die letzte Sekunde der Nachspielzeit vorhanden sein. Vor allem als Kapitän. Dass der Trainer auf so ein Amt keine Rücksicht nimmt, zeigt seine Konsequenz. Die Ereignisse der zweiten Hälfte geben ihm Recht, wobei sicher nicht alles mit Nikolaous Auswechslung zu begründen ist.

Fabio Kaufmann fehlt gegen den 1. FC Kaiserslautern gelbgesperrt

Zurück zu einem der Matchwinner: Philippe. Scherning habe sich bei der Kadernominierung des Angreifers auf dessen gute Arbeit in der Trainingswoche verlassen, erklärt der Coach. „Ich hatte in den Wochen zuvor schwierige Entscheidungen zu treffen.“ Philippe hatte sich die drei Spiele des neuen Trainers vorher von der Tribüne aus angucken müssen. „Nach dem Fürth-Spiel habe ich es bereut, ihn nicht in den Kader berufen zu haben“, sagt Scherning ehrlich. Auch davor hatte Philippe offenbar ordentlich gearbeitet. Nun in Wiesbaden erntete er die Früchte dieser Arbeit.

Der Angreifer dürfte auch im letzten Spiel des Jahres wichtig werden. Fabio Kaufmann fehlt gegen Kaiserslautern gelbgesperrt.