Braunschweig. „Das beunruhigt mich“: Ministerin Behrens hat genug. Sie kündigt Gespräche mit Eintracht Braunschweig, Hannover 96 und der DFL an.

Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei haben das Fußball-Wochenende erneut überschattet. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bittet Eintracht Braunschweig, Hannover 96 und die Deutsche Fußball Liga (DFL) daher zum Rapport.

Die Ministerin sagte unserer Zeitung: „Ich werde das Gespräch mit den betroffenen niedersächsischen Klubs und der DFL suchen und dabei deutlich machen, dass ich eine Kostenbeteiligung für Hochrisikospiele zukünftig nicht mehr kategorisch ausschließen kann, wenn sich die Situation nicht bessert.“ (Hier geht es zum Kommentar zur Fan-Randale vom Wochenende)

Bei der Partie Eintracht Braunschweig gegen den VfL Osnabrück kamen Fans in Gewahrsam

Schon beim Niedersachsen-Derby Anfang November zwischen Hannover und Braunschweig gab es Verletzte, es flogen Dutzende Pyros und Böller. Am vergangenen Wochenende kamen schon vor der Partie Eintracht Braunschweig gegen den VfL Osnabrück 28 Eintracht-Fans in Gewahrsam. Die VfL-Fans wiederum zündeten Pyros und Böller.

Bei der Partie FC St. Pauli gegen Hannover 96 gab es mindestens 32 Verletzte, darunter 17 Polizisten. Einem Polizisten wurden die Beine gebrochen. Anhänger aus beiden Fanlagern hingegen kritisierten einen überzogenen Polizeieinsatz. Bei der Bundesligapartie FC Augsburg gegen die TSG Hoffenheim sorgte ein einziger Böller für 13 Verletzte.

Ministerin Daniela Behrens zur Randale: „Die Bilder beunruhigen mich“

Ministerin Behrens sagte dazu: „Die Bilder von gewalttätigen Auseinandersetzungen in mehreren deutschen Stadien am Wochenende beunruhigen mich. Dieses aggressive Verhalten halte ich für nicht akzeptabel.“ Wir müssten daher sehr genau hinschauen und aufpassen, dass die Situation rund um den Fußball nicht weiter eskaliere.

Wolfram Benz, Geschäftsführer von Eintracht Braunschweig, sagte dazu auf Anfrage: „Wir verurteilen grundsätzlich die Ausübung von Gewalt gegenüber Polizisten auf das Schärfste!“ Das Interesse von Ministerin Behrens an einem Gespräch „freue“ den Verein. Die Kostenübernahme von Polizeieinsätzen bei Risikospielen lehne die Eintracht jedoch weiterhin ab. Benz sagte: „Auf die Ausübung von Gewalt im öffentlichen Raum haben wir keinen Einfluss.“ Der Schutz des öffentlichen Raums bei einer Großveranstaltung sei eine hoheitliche Aufgabe, die nicht auf den Veranstalter beziehungsweise die Vereine umgelegt werden dürfe.