Braunschweig. Der Nationalspieler ist mit seinem Heimatland in der EM-Qualifikation gefordert. In einem Interview mit dem Verband sprach er auch über Eintracht.

Es ist lange her, dass Eintracht Braunschweig einen Spieler für ein A-Nationalteam abstellen musste. In dieser Länderspielpause muss das Team von Cheftrainer Jens Härtel nun ohne Abwehrspieler Robert Ivanov auskommen. Mit Finnlands Nationalteam tritt der 28-Jährige in zwei Qualifikationsspielen für die Europameisterschaft 2024 an. Am Donnerstag (16 Uhr) spielt der Tabellenführer beim punktgleichen Zweiten aus Kasachstan, am Sonntag (18 Uhr) ist Dänemark zu Gast im Olympiastadion von Helsinki.

Ivanov ist eine wichtige Stütze für Eintracht und die Finnen

Ivanov gilt im Team von Nationaltrainer Markku Kanerva als wichtige Stütze in der Defensive. Der Abwehrspieler bezeichnete die Aufgaben im Interview mit dem finnischen Verband als spannend und interessant. Um beim Turnier in Deutschland dabei zu sein, müssen die Finnen weiter beharrlich punkten – und Eintrachts Neuzugang setzt dabei auch auf die Wucht der Fans. „Ich glaube nicht, dass irgendeine Nationalmannschaft eine bessere Unterstützung hat als Finnland. Die Unterstützung zu Hause ist der Wahnsinn. Dies ist eine großartige Zeit für den finnischen Fußball, und wir versuchen, auf diesen Boom zu reagieren. Wir haben jetzt gute Ergebnisse erzielt und müssen das beibehalten“, verdeutlichte der großgewachsene Abwehrsmann, der außerdem das Zusammenspiel im Team lobt. „Es ist wirklich einfach, sich an das Team anzupassen. Man hat das Gefühl, dass man sich nicht großartig umstellen muss, weil jedem klar ist, was er zu tun hat.“

Auch in Braunschweig wirkt es so, als würden die Automatismen langsam besser greifen. Und Ivanov hat sich nach einer Muskelverletzung kurz vor dem Saisonstart in Eintrachts Startelf gekämpft. Es war die erste Blessur dieser Art, die ihn kürzlich zurückwarf und somit einen besseren Start in ein neues Kapitel verhinderte.

Das hatte der 1,97-Meter-Mann im Sommer ganz bewusst aufgeschlagen. Schon im Winter hatte die Eintracht Interesse an ihm gezeigt, der Wechsel von Warta Posen an die Oker ging aber erst mit mehrmonatiger Verspätung über die Bühne. „Ich wollte etwas Neues erleben, und jeder weiß, was für ein Fußballland Deutschland ist“, erklärt Ivanov. „Ich hatte viel Gutes über den Verein gehört, die Liga ist gut, und es ist ein großer Verein. In diesem Sinne war es eine logische Entscheidung.“

Robert Ivanov gefällt der Fußball in der 2. Bundesliga

Auch der durchwachsene Start mit den vier Zählern und mehreren bedenklichen Auftritten ändern nichts am Urteil des Nationalspielers. Er schätzt die 2. Bundesliga und seinen neuen Klub. „Das Spiel ist temporeich und von hoher Qualität. Ich habe das Gefühl, dass dies ein Schritt nach vorne für mich ist. Nach drei Jahren in Polen hatte ich kein Interesse daran, dort weiterzumachen, auch wenn ich die Möglichkeit hatte, zu einem der Spitzenteams zu wechseln. Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen, woanders hinzugehen. Die 2. Bundesliga ist eine harte Liga, in der sowohl auf als auch neben dem Platz alles stimmt“, so der in Helsinki geborene Fußball-Profi.

Den Schritt aus der Komfortzone hat er nicht bereut. Auch in der Stadt fühlt er sich mittlerweile wohl. „Man merkt, dass die Eintracht hier eine große Sache ist“, sagt er. Doch zuvorderst will er natürlich auf dem Platz helfen - der Eintracht bei der Mission Klassenerhalt und den Finnen auf dem Weg zur Euro 2024.