Braunschweig. Mehr Erfahrung, aber auch große Fragezeichen im Angriff - Ist Eintracht Braunschweigs Kader bereit für die Saison in Liga 2.

Neue Saison, neues Glück, neuer Kader: Wenn Eintracht Braunschweig am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Holstein Kiel in die Zweitliga-Spielzeit startet, gibt es noch viele Variablen und Unbekannte. Kann die Mannschaft des neuen Trainers Jens Härtel im Abstiegskampf bestehen? Reicht es wider Erwarten sogar für mehr? Härtel hat sein Team in einer harten Vorbereitung fit gemacht. Mehrere Systeme ließ der 54-Jährige einstudieren, Standards wurden eifrig geübt. Doch was steckt in Eintrachts Kader? Ein Überblick:

Hoffmann und Casali liefern sich enges Rennen bei Eintracht Braunschweig

Tor: Zwischen den Pfosten gibt es bei der Eintracht auf jeden Fall eine Veränderung im Vergleich zur Vorsaison Routinier Jasmin Fejzic hat seine Karriere beendet. Schon in der Rückrunde wurde er von Ron-Thorben Hoffmann abgelöst. Nun hat Härtel den Ex-Bayern-Nachwuchsakteur auch für die neue Saison zur Nummer 1 berufen. Mit seinem modernen Torwartspiel und einer kompletten Vorbereitung im Rücken hat er das Zeug dazu, wichtige Impulse in den Spielen zu setzen. Herausforderer ist der Österreicher Tino Casali, der aus Altach an die Hamburger Straße kam. Der 27-Jährige besitzt die Fähigkeiten, einen engen Konkurrenzkampf zu forcieren. Justin Duda soll als Nummer 3 lernen, Yannik Bangsow würde die Eintracht für einen Wechsel keine Steine in den Weg legen.

Abwehr: Der Verlust von Filip Benkovic wiegt schwer. Der Kroate war in der vergangenen Saison stabilster Verteidiger der Eintracht. Neuzugang Robert Ivanov besitzt ein anderes Profil, wird aber vermutlich starten. Auch Hasan Kurucay kann sich Startelf-Chancen ausrechnen. In einer Dreierkette überzeugte zuletzt der gelernte Linksverteidiger Niko Kijewski. Saulo Decarli und Brian Behrendt befinden sich noch im Aufbau-Programm. Als linker Schienenspieler hat Anton Donkor die Nase vorn, rechts stehen Neuzugang Marvin Rittmüller und der zuletzt verletzte Jan-Hendrik Marx bereit. Aber auch der flexibel einsetzbare Mittelfeld-Akteur Danilo Wiebe wurde zuletzt wieder dort eingesetzt.

Im offensiven Mittelfeld hat Eintracht Braunschweig viele Optionen

Mittelfeld: In der Zentrale werden Kapitän Jannis Nikolaou und Vizekapitän Robin Krauße viel Spielzeit erhalten. Gleiches gilt für die erfahrene Neuverpflichtung Sebastian Griesbeck. Die U23-Spieler Rami Zouaoui und Emil Kischka können dort wenn überhaupt punktuell Impulse setzen. Noch scheint ein Kreativspieler als Ersatz für Immanuel Pherai zu fehlen. Auf der linken Außenposition schickt sich dafür Keita Endo an, eine bessere Rolle zu spielen als in seinem ersten Eintracht-Jahr. Der Japaner wurde erneut von Union Berlin ausgeliehen. Rechts setzt Härtel auf die bewährten Kräfte Fabio Kaufmann und Maurice Multhaup. Konkurrenz erhalten sie aber je nach Grundausrichtung auch aus einem anderen Mannschaftsteil.

Angriff: Die Neuzugänge Johan Gómez, Rayan Philippe, Sidi Sané und Youssef Amyn sind im Offensivbereich flexibel einsetzbar und gelten eher als die wuseligen und technisch versierten Akteure. Lange Zeit fehlte eine großgewachsene Alternative zu 10-Tore-Stürmer Anthony Ujah. Die kam etwas mehr als eine Woche vor dem Saisonstart in Person des Ex-Regensburgers Kaan Caliskaners. Das war nötig, denn bei vielen Stürmern der Braunschweiger ist noch nicht vorherzusehen, ob sie vom Saisonstart an eine Soforthilfe sein können. Gómez und Philippe, der aus Luxemburg kam, haben noch nicht auf Zweitliga-Niveau abgeliefert. Luc Ihorst bringt eigentlich beste Voraussetzungen mit, wurde in der Vergangenheit aber immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Er soll langsam aufgebaut werden.