Braunschweig. Am Samstag steigt die 14. Braunschweiger Kulturnacht mit über 2000 Mitwirkenden. Wir schlagen drei Touren vor – von klassisch bis spektakulär.
84 Veranstaltungsorte vom Allgemeinen Konsumverein bis zu Yvonnes Kiosk, bespielt von mehr als 2000 Mitwirkenden: Am Samstag, 17. Juni, steigt die 14. Braunschweiger Kulturnacht – die erste nach 2019 und einer Corona-Pause (eigentlich soll sie im Zwei-Jahres-Turnus laufen). Von der Eröffnung um 18 Uhr auf dem Schlossplatz bis nach Mitternacht wird überall in der Innenstadt, gesungen, getanzt, musiziert, gelesen, geschauspielt und geravt.
Das Programm ist so vielfältig wie schwer überschaubar. Darum empfehlen wir – in streng subjektiver Auswahl, ohne Gewähr, aber raum-zeitlich halbwegs realistisch – drei mögliche Routen durch einen langen Abend. Dabei gilt natürlich: Abschweifen macht Freude.
Braunschweiger Kulturnacht: Route 1 – ganz klassisch
17 Uhr, Staatstheater, Großes Haus: Zur Einstimmung und Kräftigung für die lange Nacht können Sie vorab an der „Ring-Tafel“ rund ums Große Haus Platz nehmen, mit der das Staatstheater noch einmal seinen Wagner-Zyklus „Ring des Nibelungen“ feiert. Speisen und Getränke sollen selbst mitgebracht werden – aber ab 17.30 Uhr gibt es Begrüßungs-Sekt.
18 Uhr, Schlossplatz: Offizielle Eröffnung mit Oberbürgermeister Thorsten Kornblum und der Bigband der Städtischen Musikschule.
18.30 Uhr, Café Kreuzgang, Brüdernkirche: Die Braunschweiger Alphorngruppe weckt Gipfelsehnsüchte mit traditioneller und moderner Alphornmusik.
19 Uhr, St. Martini: Die Chöre MKantat, der Chor an St. Martini und der Konzertchor präsentieren ein gemeinsames Programm.
19.30 Uhr, Dornse des Altstadtrathauses: Die Sopranistin Susanne Bünte-Diekmann und der Akkordeonist und Pianist Vladimir Gorup interpretieren Arien und Gesangsstücke von Barock bis Tango Nuevo.
20 Uhr, Herzog-Anton-Ulrich-Museum: Unter dem flotten Motto „Schnelle Finger – schöne Klänge“ spielen „Jugend musiziert“-Preisträger virtuose Flötenmusik. Im Anschluss führt ein gewisser Graf Dehn hochmögend durch die Ausstellung mit welfischen Silbermöbeln.
21 Uhr, St. Andreas: Gelegenheit zu ein wenig innerer Einkehr mit Antonio Vivaldis Sonaten 7 bis 9 für Violoncello und Basso continuo.
22 Uhr, St. Martini: Das Männer-Vocal-Ensemble „AquAkkord“ singt A-Cappella-Stücke von Klassik über Barbershop bis Pop, und von Henry Purcell bis Leonhard Cohen. Motto: „Alles mit Liebe“.
22.30 Uhr, St. Aegidien: Mit einem Orgel-Kurzkonzert geht ein langer Abend mit geistlicher Musik zur Guten Nacht zu Ende.
Fürs Auge: Route 2 für die Braunschweiger Kulturnacht
18 Uhr, Lindenhof-Theater: Melanie „Mé“ Thieke singt und verkörpert hingebungsvoll Musicalsongs. Das ist auch eine Gelegenheit, den renovierten Jugendstil-Theatersaal im traditionsreichen Haus in der Kasernenstraße 19 in Augenschein zu nehmen.
19.10 Uhr, Staatstheater, Großes Haus: Das Tanzstudio am Zuckerberg präsentiert Auszüge aus seinen Choreografien.
20 Uhr, Jugendzentrum Mühle: Acroyoga ist ein Mix aus Akrobatik und Yoga. Die Braunschweiger Acroyoga-Gruppe zeigt, wie das funktioniert.
20.30 Uhr, Astor-Kino: Das Internationale Filmfest Braunschweig präsentiert acht aktuelle Kurzfilme, die an Hochschulen in Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Salzgitter entstanden sind.
21.30 Uhr, Roter Saal im Schloss: Die Gruppe Kadjembe will den Saal mit Trommelrhythmen und einer Schwarzlicht-Performance zum Brodeln bringen.
22.15 Uhr, Kohlmarkt: Ragga-Folk-Punk ist das Rezept der Braunschweiger Band I-Green, um open air für Bewegung in der Stadtmitte sorgen.
23 Uhr, Buddhistisches Zentrum: Wer noch kann, tobt sich bei der Disco bei Funk, Soul, Reggae und Rock aus.
Route 3 auf der Braunschweiger Kulturnacht: Aktiv und spektakulär
18.15 Uhr, Schlossarkaden: Cosplay-Parade und -Konzert. Beim Cosplay stellen Fans japanischer Mangas und Animationsfilme ihre fantastischen Helden möglichst originalgetreu dar. Unter dem Motto „Cosplay Convention“ wird in den Schlossarkaden den ganzen Tag Programm geboten. Für den Abend sind u.a. die Cosplay-Parade und ein Konzert der Band Genkidama angekündigt.
19.15 Uhr, Casa Latina: Für alle, die immer schon mal Schönheit, Erotik und Stolperfallen des Tango kennenlernen wollten, besteht die 45-minütige Gelegenheit dazu. Anschließend kann man Könnern dabei zusehen, wie es richtig geht.
20 Uhr, Buddhistisches Zentrum: Zwischendurch mal kurz zur Ruhe kommen, bei einer 25-minütigen angeleiteten Meditation.
20.40 Uhr, Platz der deutschen Einheit: Das Quintett Nascimento aus Braunschweigs israelischer Partnerstadt Kiryat Tivon jazzt, und Saung Anklung Udjo aus der indonesischen Partnerstadt Bandung kombiniert HipHop mit traditionellen Klängen. Auch die Tanzgruppe Douma aus der tunesischen Partnerstadt Sousse ist zu bewundern.
21.30 Uhr, Platz am Ritterbrunnen: Die Tanzschule Hoffmann präsentiert Shows und lädt zum freien Tanzen ein.
22 Uhr, Onkel Emma: Im queeren Zentrum in der Echternstraße 9 zeigen Flexi Twixx und Tiffany D. Sin ihre Drag-Queen-Show.
22.30 Uhr, Malsaal im Theaterpark: Hier wird’s feurig. Torben Laib und Felix Ermacora laden zum „Schweißkonzert“ ein. Britzeln und metallenes Hallen werden akustisch verstärkt und verfremdet.
23 Uhr, Rathausinnenhof: Jetzt aber ab zum Rave hinterm Rathaus, wo DJs des Laut-Clubs bis Mitternacht Techno und Trance auflegen.
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