Mit dem Trainerwechsel setzt sich Peter Vollmann selbst unter Druck. Er muss schnell starke Neuzugänge holen, kommentiert Leonard Hartmann.

Die Trainerwechsel-Entscheidung bei der Eintracht ist unpopulär, aber sportlich nachvollziehbar. Michael Schiele darf über die Art und Weise der Kommunikation dennoch zurecht enttäuscht sein, Jens Härtel jedoch hat damit nichts zu tun. Dem neuen Trainer gehört Offenheit und Vertrauen geschenkt.

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Peter Vollmann traf die unpopuläre Entscheidung. Der Sportchef erhöht damit den Druck auf sich selbst. Denn an Härtels Wirken hängt auch Vollmanns Ansehen. Zudem muss der Sportchef dem neuen Trainer einen starken Kader zur Verfügung stellen. Johan Gomez, der aus Zwickau zur Eintracht kommt, kann da nur ein Anfang sein. Es müssen noch deutlich mehr hochqualitative Spieler kommen. Vollmann muss liefern. Zumal das Budget durch Schieles Freistellung wahrscheinlich zusätzlich belastet wird. Er muss wohl bis 2025 weiterbezahlt werden, wenn er in der Zeit nicht einen neuen Job antritt.

Und viel Zeit hat der Sportchef nicht. Denn der neue Trainer Härtel hat bis zum ersten Pflichtspiel rund fünf Wochen Zeit, um sich an seine neue Mannschaft zu gewöhnen – und andersrum. Das ist nicht viel. Zahlreiche Konkurrenten sind schon deutlich weiter in der Personalplanung.

Jens Härtel allerdings ist zuzutrauen, die richtigen Hebel zu ziehen

Eintrachts ohnehin schon sehr schwierige Aufgabe, mit vergleichsweise wenig Budget einen ausreichend guten Kader zusammenzustellen, der wieder den Klassenerhalt schafft, ist erst einmal nicht leichter zu lösen geworden. Härtel allerdings ist zuzutrauen, die richtigen Hebel zu ziehen.

Nur: Der Kader muss verbessert werden – praktisch auf jeder Position. Und da ist Vollmann nun schwer gefordert. Nur mit sportlichem Erfolg kann er den Druck auf seine eigene Person merklich verringern.