Es passte gut zwischen Braunschweig und Michael Schiele, doch der Trainer scheiterte an zu hohen Erwartungen, findet Sportredakteur Lars Rücker.

Es hatte doch eigentlich ganz gut gepasst zwischen Michael Schiele und Eintracht Braunschweig. Zwar war die Verbindung zwischen dem Trainer und dem Fußball-Zweitligisten zu keiner Zeit eine rosarote Traumehe gewesen, dennoch fühlte sich der 45-Jährige, der nun freigestellt wurde, augenscheinlich wohl hier – und schaffte mit dem direkten Aufstieg und dem darauffolgenden Klassenerhalt zwei beachtliche Erfolge in kurzer Zeit.

Schiele erfüllte seine Vorgaben – und vor allem menschlich war er ein Gewinn. Die Eintracht war wegen anhaltender Misserfolge verschlossen gewesen, der kommunikative Süddeutsche holte den Traditionsklub zumindest ein wenig aus seiner defensiven Haltung.

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Gleichwohl gibt es sportliche Gründe für die Demission des gebürtigen Heidenheimers. Die Schwächephasen vor und nach dem Derbysieg im März hatten wieder tiefe Gräben an der Hamburger Straße hinterlassen. War die Mannschaft unmittelbar nach der Winterpause noch geschwächt und nicht eingespielt, so stimmten einige Auftritte in der entscheidenden Phase ratlos – das Team wirkte mental nicht mehr bereit für den Abstiegskampf. Das wird nun vermeintlich dem Trainer angelastet.

Lars Rücker über die Entlassung von Schiele.
Lars Rücker über die Entlassung von Schiele. © Tobias Brabanski

Dessen Verhältnis zu Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann hatte zuletzt mehr Tiefen als Höhen, wenn man auf die Zwischentöne achtete. Der Manager ist aber nicht der ausschlaggebende Mann für die Trennung. Vielmehr rumorte es seit Wochen im Aufsichtsrat, der die Reihen überwiegend geschlossen hielt, aber offenbar ignorierte, welches Saisonziel ausgegeben war: der Klassenerhalt. Schiele hat ihn erreicht – und hätte mit ein paar Anpassungen und der Chance, sich als Persönlichkeit und Trainer weiterzuentwickeln, bleiben können.

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