Braunschweig. Die neue 2. Liga hat für Eintracht Braunschweig einiges zu bieten: kurze Strecken, Traditionsklubs, Derbystimmung – und eine unbekannte Variable.

Das Feld der neuen 2. Fußball-Bundesliga ist komplett. Nachdem sich am Dienstagabend der SV Wehen Wiesbaden in der Relegation gegen Arminia Bielefeld durchgesetzt hat, weiß auch Eintracht Braunschweig endgültig, wo die Reisen in der kommenden Spielzeit hingehen. So viel ist klar: Das Unterhaus hat für die Blau-Gelben einiges zu bieten – von kurzen Strecken für die Fans über Aufeinandertreffen mit großen Traditionsklubs und einer unbekannten Variablen bis hin zur Derbystimmung.

Eine starke 2. Liga mit viel Tradition

Diese 2. Liga ist attraktiv. Das ist nicht zu leugnen. Allein ein Blick auf das Teilnehmerfeld lässt Fußballromantiker in Flitterwochenstimmung verfallen. Klubs wie Fortuna Düsseldorf, der FC St. Pauli, der Hamburger SV, der 1. FC Nürnberg, der Karlsruher SC, der 1. FC Magdeburg, der 1. FC Kaiserslautern und natürlich Erzrivale Hannover 96 sind dabei. Das ist schon eine Menge Fußballgeschichte, die sich im Unterhaus versammelt.

Hinzu kommen nun noch Schalke 04,Hertha BSC und der VfL Osnabrück. „Die Liga ist an Attraktivität nicht zu überbieten“, sagt Eintrachts Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann, „es sind tolle Namen dabei mit hoher Qualität. Wir sind froh, dass wir die Liga gehalten haben, um unseren Fans die Spiele gegen diese Traditionsklubs ermöglichen zu können.“ Das bedeutet viele Zuschauer und ein hohes Maß an Fankultur. Was diese Aufzählung aber auch mit sich bringt: starke Konkurrenz. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg wird es für die Mannschaft von Trainer Michael Schiele ganz sicher nicht einfacher zu bestehen. Da gibt es diverse Klubs, die hohe Ansprüche anmelden werden. Vollmann: „Die Schere der Wirtschaftlichkeit wird wohl noch weiter auseinandergehen. Unser Ziel ist das gleiche wie zuletzt: Klassenerhalt.“

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Gegen den HSV geht für Eintracht Braunschweig nicht viel

Dass der Hamburger SV den Sprung in die Bundesliga mal wieder nicht geschafft hat, sorgt in vielen Ecken Fußball-Deutschlands für schadenfrohes Grinsen. Aus Braunschweiger Sicht wäre es allerdings gar nicht schlecht gewesen, wenn der ehemalige Bundesliga-Dino in die Beletage zurückgekehrt wäre – zumindest bei einem Blick auf die Statistik. Nur 23,2 Prozent ihrer 82 Spiele gegen den HSV konnte die Eintracht bislang gewinnen. Satte 50 Pleiten gab’s für die Braunschweiger. Gegen keinen Gegner der kommenden Saison ist die Quote schlechter.

Mit einer Siegquote von 50 Prozent ist die Bilanz gegen Magdeburg am besten – bei allerdings nur zehn Pflichtspielduellen. Mit 21 Siegen aus 48 Begegnungen ist die Ausbeute gegen Bundesliga-Absteiger Schalke übrigens sehr vorzeigbar. Auch wenn viele dieser Erfolge aus den Hochzeiten in den Sechziger- und Siebzigerjahren datieren.

Gegen ein Team ist die Bilanz dagegen noch blank. Überraschungsaufsteiger SV Elversberg und die Eintracht standen sich bislang noch nie in einem Pflichtspiel gegenüber. Das heißt natürlich lange nicht, dass der Neuling Punkte zu verschenken hat. „Es soll mir mal keiner Elversberg unterschätzen“, sagt Vollmann.

Viele kurze Wege für Eintracht

Für Fans könnte das Duell in Elversberg daher interessant sein. Schließlich geht’s in ein unbekanntes Stadion. Die Sache hat aber einen Haken: Knapp mehr als 500 Kilometer liegt die Spielstätte des SV am Rande der französischen Grenze vom Eintracht-Stadion entfernt. Keine Anfahrt ist weiter.

Ansonsten bietet die neue 2. Liga aus Braunschweiger Sicht freundliche Reisebedingungen. Oft sind die Wege kurz. Zwei Mal geht’s nach Hamburg, mit Osnabrück ist ein weiteres Team aus Niedersachsen aufgestiegen. Auch Magdeburg ist direkt um die Ecke. Und dass Hannover nur 65 Kilometer entfernt ist, weiß jeder Eintracht-Fan so gut wie den Text des Zwischen-Harz-und-Heideland-Lieds.

Einige Klubs aus dem Süden haben sich dagegen verabschiedet. Heidenheim und Darmstadt spielen fortan erstklassig. Sandhausen und Regensburg rutschten in die 3. Liga. Und auch wenn die Bilanz nicht stimmt: Was den Reisestress angeht, dürften Braunschweiger froh sein, dass der HSV die Relegation vergeigt hat – sonst wäre es nämlich nach Stuttgart gegangen.

Das Derby als Highlight

Am 28. Juli geht’s los. Da startet die 2. Liga in die neue Saison. Sportliche Höhepunkte warten ob der Besetzung reichlich. Auf ein Duell aber fiebert die blau-gelbe Gemeinde freilich am meisten hin: das Derby gegen Hannover. Und die jüngsten Erinnerungen daran sind positiv. Im Hinspiel der vergangenen Spielzeit gab’s in Hannover ein 1:1. Im März beim Rückspiel bebte dann das Eintracht-Stadion. Da sammelte Eintracht beim 1:0 wichtige Punkte für den Klassenerhalt – mit einem Last-Minute-Tor durch Jannis Nikolaou. Mal sehen, was dieses Duell in der kommenden Saison zu bieten hat – in einer attraktiven 2. Liga.

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