Braunschweig. Es wartet viel Arbeit auf Peter Vollmann und Benjamin Kessel. Zahlreiche Entscheidungen sind getroffen: auch zu Fejzic, de Medina, oder Bonga.

Wer kommt, wer geht, wer bleibt? Eintracht Braunschweig steht vor einem enormen personellen Umbruch. Der Fußball-Zweitligist will und muss einen besseren Kader zusammenstellen als den der gerade abgelaufenen Saison, der es auf Rang 15 schaffte. Dafür wird viel Arbeit für Sportchef Peter Vollmann und Sportdirektor Benjamin Kessel zukommen. Wir zeigen auf, wie der Kader zum jetzigen Zeitpunkt nach unseren Recherchen aussieht.

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Tor

Ron-Thorben Hoffmann geht als Nummer 1 in die neue Spielzeit. Jasmin Fejzic wird aller Voraussicht nach nicht mehr Teil des Profikaders sein, sondern seine Karriere beenden und in anderer Funktion bei Eintracht eingebunden. Die Braunschweiger suchen daher eine neuen Torhüter, der sich nicht automatisch hierarchisch hinter Hoffmann einreiht, sondern ihn herausfordert und stärkt. Lennart Schulze-Kökelsum soll wohl bleiben. Auch Yannik Bangsow kehrt vorerst zurück.

Abwehrzentrum

Hasan Kurucay, Saulo Decarli und Brian Behrendt bleiben der Eintracht erhalten. Mit Filip Benkovic, dem überwiegend bärenstarken Kroaten, und dessen Klub Udinese Calcio wird ausgelotet, ob eine weitere Zusammenarbeit möglich ist. Benkovic weiter einsetzen zu können, wäre für die Braunschweiger eine enorme Verstärkung. Aber die Chancen darauf stehen wohl eher weniger gut. Nathan de Medinas Vertrag wird nicht verlängert, Philipp Strompfs ebenfalls nicht, Linus Gechter geht zurück zu Hertha BSC. Ein weiterer Innenverteidiger soll noch dazukommen. Ein Kandidat könnte Sebastian Griesbeck (32, Fürth, Vertrag läuft aus) sein.

Außenbahn

Der Vertrag von Jan-Hendrik Marx wurde am Donnerstag verlängert um ein Jahr. Zudem sucht der Klub nach einem Spieler, der in der Viererkette die rechte Seite beackert. Auf links ist das Duo aus Anton Donkor und Niko Kijewski fest eingeplant, wenngleich es bei Donkor Interessenten aus Liga 1 geben soll – neben anderen den VfB Stuttgart, der aber vielleicht sogar noch absteigt.

Mittelfeld defensiv

Das Herzstück steht: Jannis Nikolaou, Robin Krauße und Danilo Wiebe sind auch in der nächsten Spielzeit mit dabei. Dazu kommt mit Emil Kischka ein Jugendspieler, der sich in der abgelaufenen Saison gut entwickelt hat. Hier haben die Braunschweiger auf den ersten Blick keine große Not. Bei Bryan Henning sieht es aber eher nach Abschied als nach Vertragsverlängerung aus.

Mittelfeld offensiv

Fabio Kaufmann, Maurice Multhaup und Immanuel Pherai sind vertraglich gebunden, bei Letzterem allerdings besteht für Interessenten noch immer die Möglichkeit, ihn per Ausstiegsklausel für etwas mehr als eine Million Euro aus dem Vertrag zu kaufen. Bisher habe die Eintracht aber nichts Offizielles dazu gehört. Dennoch muss man beim Klub davon ausgehen, in der neuen Saison nicht mehr auf Pherai (neun Tore, fünf Vorlagen) planen zu können. Der 22 Jahre alte Niederländer dürfte den Schritt in die Bundesliga gehen.

Manuel Wintzheimer kehrt nach seiner Leihe zurück nach Nürnberg. Mehmet Ibrahimi und Enrique Pena Zauner sind ebenfalls weg. Ob sich Keita Endo nach seiner Leihe ebenfalls wieder seinem Stammverein Union Berlin anschließt, ist noch unklar. Es laufen wohl noch Gespräche über eine Weiterbeschäftigung – ähnlich wie bei Benkovic.

Schwierig gestalten sich auch die Gespräche mit Lion Lauberbach über eine Vertragsverlängerung. Die Eintracht würde den Angreifer gern halten, aber es gibt wohl noch weitere Interessenten. Eine Tendenz in der Frage ist schwierig abzugeben.

Sturm

Anthony Ujah bleibt bei der Eintracht. Der Zehn-Tore-Knipser soll auch in der neuen Saison auf Torejagd gehen. Klar ist, dass hier mindestens ein weiterer Stürmer hinzukommen soll. Tarsis Bonga wird die Braunschweiger wohl verlassen.

Fazit

Die Braunschweiger müssen sich auf eigentlich jeder Position verstärken – außer auf dem linken Flügel. Da sich der Klassenerhalt erst auf den letzten Meter herauskristallisiert hat, sind einige interessante Kandidaten schon vom Markt. Die Mitbewerber hatten einen Wettbewerbsvorteil: Planungssicherheit. Daher drängt die Zeit, schnelle Entscheidungen sind erwünscht, obwohl diese auch nicht überhastet getroffen werden dürfen. Maß und Mitte gilt für Vollmann und Kessel in der Beantwortung folgender Fragen: Wer kommt, wer geht, wer bleibt?