Rostock. Mit Eintracht Braunschweig hatte Kaufmann eine Mission. Die ist nun erfüllt. Hier wirft er schon einen vorsichtigen Blick auf die nächste Saison.

Wie sich die Stimmungslage doch in kürzester Zeit ändern kann, wie die konzentrierte Anspannung plötzlich der Erleichterung weicht – Fabio Kaufmann ist ein gutes Beispiel dafür. In den Katakomben des Ostseestadions fiel am frühen Sonntagabend alles von Eintracht Braunschweigs Offensivmann ab. Bei der 1:2-Niederlage der Blau-Gelben hatte er auf dem Feld noch ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Da wurden nach einem harten Zweikampf schon mal ein paar Wortsalven in Richtung Gegenspieler geschickt. Doch nach dem Abpfiff war der Klassenerhalt eingetütet – trotz der Niederlage. Auch dank Spielern wie Kaufmann, die währende der Saison 2022/23 nicht immer die Hauptrollen spielen konnten.

Am Ende zählt nur der Klassenerhalt. „In meinem ersten Interview nach der Rückkehr habe ich gesagt: ,Ich bin noch nicht fertig.‘ Das kann man dann jetzt unterschreiben“, sagt Kaufmann. Bei seinem ersten Eintracht-Engagement war der Ausgang ein anderer. Da stand im Sommer 2021 der direkte Wiederabstieg in die Drittklassigkeit. Dass nun am finalen Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga das Ziel nur durch die 4:0-Hilfe Magdeburgs gegen Bielefeld erreicht wurde – geschenkt. „Im Endeffekt zählt die Tabelle. Die Tabelle lügt nicht“, sagt der 30-Jährige.

„Ich ziehe den Hut vor dem Team. Wir haben das echt gut gemacht.“

Gegen viele Widrigkeiten haben sich die Braunschweiger durchsetzen müssen. Ständig schlug das Verletzungspech zu. Ständig brachen wichtige Säulen weg. Ständig mussten andere in die Bresche springen. Und deshalb waren schlussendlich auch die Spieler wichtig für das Happy End, die nicht immer die erste Geige spielten. Spieler wie Brian Behrendt oder Bryan Henning etwa, die lange fehlten. Spieler wie Keita Endo, der nach starken Leistungsschwankungen schon keine Rolle mehr spielte, gegen Hansa aber plötzlich in der Startelf stand und eine ordentliche Partie ablieferte. Oder eben Kaufmann.

Das Spiel von Eintracht Braunschweig um den Klassenerhalt

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    Auch der Deutsch-Italiener hatte Phasen, in denen es nicht so lief, in denen er nicht so zum Zuge kam. Immer, wenn es darauf ankam, sei die Mannschaft da gewesen, meint Kaufmann. „Ich glaube, nach dem siebten Spieltag haben uns alle schon beerdigt. Alle haben schon gesagt, die steigen sang- und klanglos ab, ohne Chance. Auch wenn das viele vielleicht nicht hören wollen: Ich ziehe den Hut vor dem Team. Wir haben das echt gut gemacht. Wenn man sich andere Mannschaften im Abstiegskampf anguckt, haben die, glaube ich, den doppelten Etat von uns. Wir können stolz auf uns sein.“

    Eintracht Braunschweig – Wie geht es jetzt weiter?

    Das Saisonziel ist also erreicht. Und jetzt? Wie geht’s weiter bei der Eintracht? „Ich glaube, dass wir unseren Charakter beibehalten müssen. Vielleicht müssen wir in der einen oder anderen Situation noch mehr auf unsere Stärke verlassen. Dann müssen wir uns das Leben nicht bis zum letzten Spieltag schwer machen. Wir haben alle noch Luft nach oben. Und wenn wir auch im zweiten Jahr den Klassenerhalt schaffen – vielleicht den einen oder anderen Spieltag vorher – würde ich das jetzt auch unterschreiben“, sagt Kaufmann. Dann auf ein Neues – in Zukunft vielleicht mit einer Spur weniger Drama.

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