Braunschweig. Eintracht und die letzten Spieltage: Das sah zuletzt böse aus. Sportchef Peter Vollmann fordert: Wir müssen mehr tun.

Das Finale steht bevor: Eintracht Braunschweig muss bei Hansa Rostock ran, am Sonntag um 15.30 Uhr ertönt im Ostseestadion der Anpfiff zum Showdown in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Ausgangslage der Eintracht ist relativ simpel: Bei einem Sieg bleibt das Team von Trainer Michael Schiele sicher in der Liga. Bei einer Braunschweiger Niederlage darf Nürnberg (in Paderborn) nicht punkten und Bielefeld (in Magdeburg) nicht gewinnen. Sonst rutschen die Blau-Gelben doch noch auf Relegations-Rang 16 ab.

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Die einfache Marschroute lautet daher: Gewinnen. Aber damit taten sich die Braunschweiger an letzten Spieltagen zuletzt immer schwer. Es ist eine Statistik des Grauens. Seit 2013 sprang an 34. Spieltagen nur ein einziger Sieg heraus. Das war 2017 gegen den Karlsruher SC. Damit zog die damalige Truppe Torsten Lieberknechts in die Relegation zur Bundesliga ein, was ihr zwei weitere Spiele gegen den VfL Wolfsburg bescherte – mit zwei knappen 0:1-Niederlagen. Auf positive Statistiken der Vergangenheit können die Braunschweiger in dem Fall nicht bauen.

Auf Zahlenspiele wie diese richtet auch Peter Vollmann keine große Aufmerksamkeit. Der Sportchef war wie alle enttäuscht vom schwachen Auftritt der Mannschaft beim 1:2 gegen Regensburg, mit dem sie sich erst ins Schlamassel befördert hat. Mit einem Sieg gegen die praktisch abgestiegenen Regensburger wären die Braunschweiger schon gerettet. „Wir haben auf die Nase bekommen“, sagt Vollmann, der von einer veränderten Stimmungslage spricht.

Vollmann fordert: Mit Wille und Leidenschaft kann man Druck standhalten

Der Druck, so viel ist klar, ist gestiegen bei den Blau-Gelben. Der Sportchef: „So reicht es nicht. Wir müssen mehr tun. Im Spiel in Rostock geht es um alles.“ Dem Sportchef wie auch vielen Zuschauern hatte im Spiel gegen Regensburg Grundsätzliches im blau-gelben Auftritt gefehlt. „Die Leidenschaft, die uns sonst auszeichnet, war nicht da“, sagt Vollmann. „Man kann nicht immer gut Fußball spielen, aber man kann immer gut kämpfen. Und mit Wille und Leidenschaft kann man dem Druck standhalten – das gilt für jeden Einzelnen.“

In Rostock muss seine Mannschaft nun mehr „körperliche Robustheit und Aggressivität“ in die Partie bringen. Womöglich hilft den Braunschweigern die Erinnerung an Hochdruckspiele dieser Saison, die allesamt für sie ausgegangen sind. Im Hinspiel gegen Nürnberg (4:2), in der Rückrunde gegen Hannover (1:0) und gegen Sandhausen (2:1). „Das darf man nicht überbewerten“, sagt Vollmann einerseits.

Bei der Hansa steht seit dem vergangenen Wochenende der Klassenerhalt fest

Andererseits „haben wir gesehen, dass wir gegen Hannover gewonnen haben, weil wir uns mit allem, was wir hatten, gewehrt und gekämpft haben“, sagt Vollmann, dem aber folgende Feststellung wichtig ist: „Man kriegt nichts geschenkt, sondern muss dafür etwas tun.“

So soll Schieles Team in Rostock bestehen. Bei der Hansa steht seit dem vergangenen Wochenende der Klassenerhalt fest. Sie könnte es demnach ruhiger angehen lassen, „aber da gewinnt niemand einfach so im Vorbeigehen“, weiß Vollmann noch aus eigener Erfahrung in der Hansestadt.

Wo er einst Trainer war und aufstieg, wollen und müssen die Braunschweiger am Sonntag den Klassenerhalt klarmachen. Ein Sieg am letzten Spieltag würde zwar der Statistik des Grauens widersprechen – aber irgendwann endet ja jede Serie einmal.