Magdeburg. Dank eines Eigentores und Henning gibt es ein 2:0. Es war der erste Auswärtssieg und das erste Zu-Null-Spiel der Saison. Aber: Behrendt ist verletzt.

Jetzt ist die Eintracht auch faktisch das formstärkste Team in der 2. Fußball-Bundesliga. Mit dem 1:0-Sieg über den 1. FC Magdeburg im Duell der Aufsteiger hat die Mannschaft von Trainer Michael Schiele nun 14 Punkte aus den jüngsten sechs Partien geholt – mehr als jeder Konkurrent. In Magdeburg gewann die Eintracht dank eines Eigentores von Amara Conde (51. Minute), eines Treffers von Bryan Henning und einer starken Abwehrleistung mit 2:0 (0:0). Es war sowohl der erste Auswärtssieg als auch der erste zu-null-Erfolg in dieser Saison. Er war allerdings teuer bezahlt. Denn Brian Behrendt verletzte sich.

Keine 90 Sekunden waren gespielt, da hatte die Eintracht schon verloren – und zwar ihren stabilsten Abwehrspieler dieser Saison: Brian Behrendt. Der 30 Jahre alte Verteidiger rutschte ohne Gegnereinwirkung weg, fasste sich an den hinteren Oberschenkel und signalisierte sogleich in Richtung der Trainerbank: Es geht nicht weiter.

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Das war nicht nur eine schlechte Nachricht für die Blau-Gelben in der Partie an diesem Samstag, sondern sie ist auch ein Nachteil für das DFB-Pokalspiel am Dienstag (20.45 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg. Hinter Behrendts Einsatzfähigkeit steht nun ein dickes, fettes Fragezeichen.

Danilo Wiebe ist ein aufmerksamer Ersatz

Aber zurück nach Magdeburg: Michael Schiele ersetzte Behrendt in der Dreierkette mit Danilo Wiebe. Da waren keine fünf Minuten gespielt. Die Planungen des Trainers waren damit erst einmal über den Haufen geworfen, und seine Mannschaft brauchte einige Minuten, um sich in der neuen Besetzung zu finden. Das System, ein 3-3-3-1, behielt das Team bei.

Magdeburg hatte in den ersten 25 Minuten mehr Ballbesitz, aber neben ein paar ungefährlichen Abschlussaktionen keine Chance, hohen Druck auszuüben, da die Braunschweiger konsequent verteidigten. Jannis Nikolaou, Filip Benkovic und der eingewechselte Wiebe stachen hervor mit hoher Aufmerksamkeit und Zweikampfstärke.

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Dreh- und Angelpunkt der blau-gelben Offensive war Immanuel Pherai, der für Lion Lauberbach in die Startelf gerückt war. Sein Wirken wurde vom anfänglich linienlosen Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) etwas eingegrenzt durch eine gelbe Karte (11.), die er nicht hätte zeigen dürfen. Im Gegensatz dazu Magdeburgs Herbert Bockhorn (23.) nach seinem Foul gegen Pherai nicht zu verwarnen, war genau so falsch.

Aber: Nach etwa 25 Minuten übernahmen die Braunschweiger das Kommando über die Partie. Die besten Szenen der ersten Hälfte ereigneten sich nach einer halben Stunde. Erst kam Jan-Henrik Marx nach einer langen Braunschweiger Ballbesitzphase, die von hinten nach vorne und über beide Flügel vorgetragen wurde, zum Abschluss, der allerdings abgefälscht wurde und zu einer Ecke führte. Die folgende Hereingabe wuchtete Benkovic an die Latte. Um seinen Kopf trug der Kroate noch einen Turban als Reminiszenz an die Vorwoche, als er beim 2:1-Sieg gegen St. Pauli eine Platzwunde erlitten hatte.

1. FC Magdeburg wechselt schon in der ersten Hälfte

Fünf Minuten später brauchte Anthony Ujah nach einem klasse Ballgewinn von Benkovic etwas zu lange für die Ballverarbeitung und ließ so eine gute Chance liegen. Und Magdeburg? Die kamen kurz vor der Pause zwar noch einmal auf, aber ohne gefährlich zu werden. Es war eine starke und disziplinierte erste Hälfte der Blau-Gelben nach dem frühen Behrendt-Schock. Das merkte auch FCM-Trainer Christian Titz, der seinen kleinen Japaner Tatsuya Ito noch vor der Pause auswechselte und mit Connor Krempicki mehr körperliche Wucht brachte.

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Hälfte 2 begann mit weiterhin starken Braunschweigern. Mit zwei ähnlichen Szenen in Folge. Erst setzte Anton Donkor Pherai in Szene, dessen Abschluss geblockt wurde, aber fast zu einem Eigentor führte (48.). Dann war es keine fünf Minuten später doch soweit. Nach Wiebes Ballgewinn drehte sich Pherai brillant um seinen Gegenspieler herum. Der Niederländer setzte Fabio Kaufmann ein, dessen Hereingabe Amara Condé ins eigene Tor abfälschte (51.).

Eine absolut verdiente 1:0-Führung im Duell der Aufsteiger, die Ujah in Minute 53 beinahe ausgebaut hätte, doch nach einer Kaufmann-Hereingabe hielt FCM-Keeper Tim Boss den Abschluss des 32 Jahre alten Stürmers klasse.

Der 1. FC Magdeburg schießt in der 66. Minute erstmals aufs Eintracht-Tor

Und Magdeburg? Der Drittliga-Meister des Vorjahres schoss in Person des Eigentorschützen Conde in Minute 66 erstmals so aufs Tor, dass Torhüter Jasmin Fejzic eingreifen musste. Aber dann wurden die Gastgeber stärker. Die Eintracht lief in der 70. Minute in einen Konter, den Baris Atik fast zum 1:1 vollendet hätte. Aber wieder war Fejzic da. In der Szene hatten die Braunschweiger viel zu offen gestanden. Jetzt wurde es kribbelig.

In dieser Phase wurde auch Robin Krauße zum fünften Mal in dieser Spielzeit verwarnt. Der Vizekapitän fehlt den Braunschweigern damit im Heimspiel gegen den SC Paderborn am Samstag.

Mit viel Kampf und einem souveränen Fejzic im Kasten brachten die Braunschweiger den Sieg über die Zeit. Auch weil Bryan Henning in der Nachspielzeit noch das 2:0 erzielte. Sie feierten endlich ihren ersten Auswärtserfolg und ihr erstes gegentorfreies Spiel der Saison.