Braunschweig. „Die Eintracht zeigt wieder, was sie kann“, sagt Waldhof Mannheims Gianluca Korte vor dem Duell mit seinem Ex-Verein Eintracht Braunschweig.

Gianluca Korte wechselte 2011 im Alter von 20 Jahren gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Raffael aus der Oberliga zu Eintracht Braunschweig und stieg gleich in seiner zweiten Saison im Profifußball in die erste Bundesliga auf. Mittlerweile ist der flinke Offensivspieler 29 Jahre alt und trifft mit Drittliga-Überraschungsmannschaft Waldhof Mannheim am Sonntag (13 Uhr) auf sein Ex-Team Eintracht. Unserer Zeitung erzählte er von seiner zwischenzeitlichen Vereinslosigkeit, seinem Reifeprozess, und warum er dankbar ist, nun für Mannheim zu spielen.

Herr Korte, müssen Sie sich manchmal zwicken, weil Sie und der SV Waldhof Mannheim als Aufsteiger in der dritten Liga so gut dastehen?

Nein, wir haben schon in der Regionalliga Südwest in der Saison zuvor gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Das zeigen wird jetzt auch eine Liga höher. Wir haben ein paar Punkte geholt, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war, aber auch ein paar unnötig hergeschenkt – wir mussten in der neuen Liga auch Lehrgeld zahlen.

Als junger Spieler stiegen Sie mit Eintracht in die Bundesliga auf, feierten ihr Erstliga-Debüt gegen den FC Bayern München, waren später nach einer Leihe zum VfR Aalen und der Vertragsauflösung in Braunschweig aber auch ein halbes Jahr ohne Verein. Was lehrt einen so eine Zeit?

Dass man geduldig sein muss. Ich habe in der Phase, in der ich vereinslos war, gelernt, dass man sich mit sich selbst beschäftigen muss. Ein Stück weit schraubt man auch seine eigenen Erwartungen zurück, wenn es nicht unmittelbar klappt. Aber ich habe mir damals gesagt, wenn ich einen Schritt zurück gehe, dann nur zu einem Verein, der auch Ambitionen hat. Ich bin einfach froh, jetzt schon knapp vier Jahre beim SV Waldhof zu sein nach einer Phase, in der ich gelernt habe, geduldig zu sein.

Man gewinnt den Eindruck, dass es passt zwischen Ihnen und dem SV Waldhof.

Auf jeden Fall. Ich bin hier in der Region zu Hause, habe viele Spiele gemacht und habe wieder zu meiner Stärke gefunden. Und ich bin dem Verein sehr dankbar, dass er mir die dazu Chance gegeben hat.

Was zeichnet den SV Waldhof aus?

Wir sind ein Traditionsverein, der zuletzt viel zu lange nicht im Profifußball vertreten war. Allein seit ich hier bin, sind wir dreimal knapp am Aufstieg gescheitert. Im vierten Versuch hat es dann endlich geklappt.

Wie bewerten Sie den Weg Ihrer Ex-Mannschaft Eintracht Braunschweig?

Im vergangenen Jahr habe ich das schon verfolgt. Das war richtig spannend. Mit Waldhof waren wir ja schon durch, haben dementsprechend auf die dritte Liga geschaut – und da ging es ja bis zum Schluss noch richtig um die Wurst. Nach den vielen personellen Wechseln hat die Eintracht wieder gezeigt, was sie kann. Und sie ist eine der Mannschaften, die in dieser Saison oben mitspielen wird.

Am Sonntag kommt es zum Duell zwischen Waldhof Mannheim und Eintracht Braunschweig – mit was für einem Spiel rechnen Sie?

Ich denke, es wird sehr spannend. Bei uns zu spielen, ist nie leicht, weil unsere Fans uns nach vorne peitschen. Aber es kann am Sonntag in beide Richtungen gehen – entscheidend wird sein, wer es schafft, seine Art des Fußballs durchzubringen.