Braunschweig. Das Jahr 2018 wird als eines der schwärzesten in die Geschichte von Eintracht Braunschweig eingehen.

Am 3. Januar hatte sich das Drama, welches sich in diesem Jahr bei Eintracht Braunschweig entwickeln würde, allenfalls zart angedeutet. Trainer Torsten Lieberknecht hatte zwar das Flugzeug nach der Ankunft in Spanien mit versteinerter Miene verlassen. Aber das war wahrscheinlich vor allem den heftigen Turbulenzen geschuldet, die den Flieger, der das Team zum Zwischenstopp nach Zürich brachte, durchgeschüttelt hatten. Ansonsten sah es beim damaligen Fußball-Zweitligisten auf den ersten Blick nach einem weiteren Trainingslager der bald zehnjährigen Lieberknecht-Ära aus, das in der gewohnten Ruhe und Konzentriertheit vonstatten gehen würde.

Im Nachhinein lassen sich die Flugturbulenzen auf dem Weg nach Spanien allerdings trefflich als Vorboten der sportlichen Talfahrt deuten, die in dem Abstieg aus der 2. Liga im Mai ihren großen, aber nicht letzten Knall erlebte. Es sollten noch weitere folgen: die Trennung von Lieberknecht, ein kompletter Umbruch in der Mannschaft, der damit einhergehende Verlust vieler Gesichter, die das Team jahrelang geprägt hatten. Doch auch danach kam keine Ruhe in den Klub. Absturz auf den letzten Tabellenplatz der 3. Liga, Trennung vom Sportlichen Leiter Marc Arnold, Aus für den gerade erst verpflichteten Trainer Henrik Pedersen, im Dezember eine emotionale und turbulente Jahreshauptversammlung, auf der Präsident Sebastian Ebel seinen Rückzug ankündigte, nachdem das wenige Tage zuvor bereits Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt getan hatte. Fast schien es so, als wollten die Blau-Gelben in diesen zwölf Monaten nachholen, was in den vergangenen zehn Jahren an negativer Aufregung ausgeblieben war.