Delmenhorst. Die Braunschweig Lions besiegen in ihrem einzigen Test in Delmenhorst Football-Zweitligist Oldenburg Knights mit 38:9.

Die Generalprobe zwei Wochen vor dem ersten Hauptrunden-Spiel in der German Football-League ist geglückt, dennoch wartet noch einiges an Arbeit: Die Braunschweig Lions gewannen ihren einzigen Vorbereitungs-Test gegen die Zweitliga-Footballer der Oldenburg Knights mit 38:9 (14:0, 7:9, 7:0, 10:0). Die fast 900 Fans in Delmenhorst konnten schon einiges erkennen, was die Lions in der Saison 2024 auszeichnen wird. Alles zeigte der Rekordmeister dabei natürlich npch nicht, und zufrieden waren sie bei den Löwenstädtern auch noch lange nicht.

Cheftrainer Troy Tomlin nutzte die Partie, um vieles auszuprobieren. So startete in der Offensive Finn Oppermann als Ballträger, nicht Import-Runningback Jacob Smillie. Und das Braunschweiger Eigengewächs Oppermann machte es richtig gut, steuerte drei Touchdowns bei. Der 23-Jährige sagte nach dem Spiel: „Ich bin zufrieden mit der Leistung. Aber wir haben trotzdem deutlich gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.“

Moritz Riedinger erzielt den ersten Lions-Touchdown des Jahres

Den ersten Lions-Touchdown des Jahres besorgte allerdings nicht Braunschweigs Matchwinner, sondern Neuzugang Moritz Riedinger, der den ersten Passversuch des neuen Quarterbacks Lamar Jordan über 14 Yards gleich zu sechs Punkten veredelte. Riedinger, und nicht Top-Receiver Luc Meacham, war in dem Test auch die erste Anspielstation von Jordan. Tomlin wollte vieles ausprobieren, das gehörte zum Spielplan des zwölfmaligen GFL-Champions.

Sein erster Passversuch mündete gleich in einem Touchdown: An dem variablen Spiel von Quarterback Lamar Jordan dürften die Lions in diesem Jahr ihre Freude haben.
Sein erster Passversuch mündete gleich in einem Touchdown: An dem variablen Spiel von Quarterback Lamar Jordan dürften die Lions in diesem Jahr ihre Freude haben. © FMN | Karsten Reissner

Zu sehen war natürlich schon, wie sich die Braunschweiger in der Offensive aufstellen werden: Und zwar sehr vielseitig. Jordan zeigte, dass er ein extrem schneller und mobiler Spielmacher ist. Er lief immer wieder selbst, war für die Defensive des Zweitligisten kaum zu stoppen. Das kann den Braunschweiger Angriff in der neuen Saison noch unberechenbarer machen. Im letzten Viertel vertrat dann Eigengewächs Leon Dirmeier den US-Spielmacher. Die Lions hatten kurz vor Vorbereitungsstart den überraschenden Abgang von Hendrik Scharnbacher, der als Starter zu den Berlin Adler wechselte, verkraften müssen.

Lions-Coach Troy Tomlin sieht noch viel Arbeit auf das Team zukommen

Und die Abwehr? Die trug bereits die Handschrift von Defensivfuchs Dave Likins, der nach Braunschweig zurückgekehrt war.Auf sie dürften sich die Lions trotz einiger Abgänge wie schon in fast allen Partien des Vorjahres verlassen können. Die Löwenstädter gingen die meiste Zeit extrem aggressiv gegen die Offensive um Ex-Lions-Quarterback Joshua Cartwright zu Werke, ließen dem Spielmacher nur selten Zeit für gute Entscheidungen. Nur zwei Mal schafften es die Oldenburger aufs Scoreboard, waren den Ball fast immer schon nach den ersten vier Angriffsversuchen wieder los. Tomlin meinte: „In der Defense haben wir okay gespielt.“ Manchmal packten die Abwehrspieler laut dem Coach nicht energisch genug zu. Und für den Erfolgstrainer kam durch den ersten Knights-Touchdown ein Bruch ins Braunschweiger Spiel, der nicht hätte passieren dürfen: „Es hat zu lange gedauert, bis wir das Momentum wieder hatten.“

Tomlin bilanzierte: „Es war ein typisches Freundschaftsspiel, aber wir sind noch weit weg von dem Punkt, an dem wir sein wollen.“ Zunächst einmal wird der Chefcoach mit seinem Team das Spielvideo auswerten und dann die Fehler aus dem Oldenburg-Spiel aufarbeiten. Zwei Wochen haben die Lions noch, die Saison startet am Samstag, 11. Mai, um 16 Uhr mit dem Kick-off bei den Kiel Baltic Hurricanes.

Lions-Punkte: Finn Oppermann (18), Luca Jeckstadt (8), Moritz Riedinger, Marc Kaufmann (beide 6).