Braunschweig. Beim klaren Heimsieg der Braunschweiger Drittliga-Handballer über Hamburg bekommen viele MTV-Youngster eine Chance, sich zu zeigen.

„Das ist einfach so ein geiles Gefühl“, sagte Torhüter Eike Engelbrecht stolz nach dem Spiel mit dem MTV in der 3. Liga gegen die SG Hamburg-Nord. Das 17-jährige Nachwuchstalent der Braunschweiger Handballer hatte zuvor viele starke Paraden gezeigt und sogar einen Siebenmeter parieren können. Die Sporthalle Alte Waage jubelte und feierte ihn. Aber beginnen wir von vorn.

Die Tabellenführer aus Löwenstadt empfingen am Samstagabend die auf einem Abstiegsplatz stehenden Hamburger in der Sporthalle Alte Waage. Von der ersten Minute an kontrollierten die Braunschweiger das Spiel und gaben den Gästen keinerlei Chance. Das gab Trainer Volker Mudrow die Möglichkeit, viele seiner Nachwuchsspieler, die sich bei dieser Gelegenheit zeigen konnten, nach Belieben einzusetzen. Einer davon war Engelbrecht, der mit Mustafa Wendland und Niklas Mellmann zwei gestandene Torhüter vor sich hat. Doch er war nicht allein.

Lietz erhält Vertrag für erste Mannschaft

Kurz vor der Halbzeit konnte nämlich Tim Lietz die Führung des MTV erstmals auf zehn Tore ausbauen. Der 19-Jährige ist, genau wie Engelbrecht, ein Eigengewächs der Braunschweiger und unterschrieb kurz vor dem Spiel seinen ersten Vertrag für die erste Mannschaft. Gegen Hamburg steuerte er zwei Tore zum deutlichen 37:21-Sieg bei.

In der zweiten Hälfte kam dann Engelbrecht zu seinem ersten längeren Einsatz in der ersten Mannschaft. „Mit so viel Spielzeit hätte ich nicht gerechnet. Auch auf dem Level habe ich hier noch nicht gespielt“ sagte er, blieb aber bescheiden. Denn auf die Frage, ob er sich auch Einsätze in der kommenden Aufstiegsrunde erhoffe, antwortete er: „Ich spiele ja eigentlich in der zweiten Mannschaft und der A-Jugend. Und ich habe zwei super Torwart-Kollegen.“ Kurz vor Schluss gab es für ihn noch einmal einen ganz besonderen Moment: Denn er hielt einen Siebenmeter der Hamburger, was ihm großen Jubel und Sprechchöre bescherte.

Eigener Fanclub auf der Tribüne

Ähnlich war es für Lietz. Er ist übrigens Sohn der Leiterin der Handball-AG an der Grundschule Vechelde, die auch der Rückraumspieler besucht hatte. Da diese AG am Samstag die Einlaufkinder stellte, hatte der 19-jährige seinen eigenen Fanclub in der Halle sitzen. Er war genau wie sein junger Mitspieler im Tor sehr dankbar für die Einsatzzeit: „Ich war überrascht, dass ich so früh reinkam, da muss ich auch mal Volker danke sagen.“

Volker Mudrow ist seit vielen Jahren Trainer des MTV. Er setzt immer wieder auf Nachwuchsspieler, neben Engelbrecht und Lietz zum Beispiel auch auf seinen Sohn Jan, der seit dieser Saison mit bereits 98 erzielten Treffern fester Bestandteil des Teams ist. Aber auch Marek Siggelkow, ebenfalls noch ein junger Spieler, konnte zwei Treffer beisteuern. Er kam als Rechtsaußen in der zweiten Hälfte für den starken Jan-Bennet Kanning und performte ebenfalls überzeugend. Siggelkow kam im Sommer neu zum MTV, musste seitdem aber etwas Geduld bei seinen Einsatzzeiten mitbringen. Dieses Spiel wird auch ihm guttun.

Mit guter Nachwuchsarbeit nach oben

Vor etwa zehn Jahren war der MTV in die vierte Liga abgestiegen, aber kontinuierliche Verbesserungen, eben auch über Jugendarbeit, haben jetzt dazu geführt, dass es für den Verein in diesem Jahr sogar in Liga 2 gehen könnte. Der MTV will sich aber auch auf lange Sicht mithilfe von Nachwuchsspielern weiter verbessern und die Früchte seiner Arbeit ernten. Engelbrecht, Siggelkow, Lietz und Co. erwarten am Samstag im nächsten Heimspiel den Oranienburger HC. Vielleicht erhalten die Youngsters erneut eine Chance, sich zu zeigen und dürfen den nächsten Sieg feiern.