Braunschweig. Die Tischtennisspielerinnen des TSV Watenbüttel spielen gegen Hannover 96 und um eine kleine Chance auf Meisterschaft und Aufstieg.

„Es war eigentlich nicht geplant, dass wir zwei Spieltage vor Schluss noch so eine Chance haben, doch jetzt ist sie da“, freut sich Oliver Mehler, Trainer der Tischtennisspielerinnen vom TSV Watenbüttel. Die befinden sich kurz vor dem Ende ihrer Saison in der Regionalliga noch in Schlagdistanz zu Platz 1 und haben am Samstag die Möglichkeit, den Druck auf den Tabellenführer zu erhöhen. Denn der Erste, Hannover 96, gastiert ab 15 Uhr beim TSV.

Mit einem Sieg würden die Braunschweiger vor dem letzten Spieltag den Rückstand auf den Spitzenreiter auf zwei Zähler verkürzen und diesen dazu zwingen, in seinem letzten Spiel noch mindestens einen Punkt zu holen, um Meisterschaft und Aufstieg in die 3. Bundesliga fix zu machen. Mehler kann sich gut vorstellen, dass da in Hannover das Nervenflattern beginnt. „Hannover spielt am letzten Spieltag beim TTC Berlin Neukölln, und die Nummer 1 der Berlinerinnen spielt immer nur bei den Heimspielen mit“, berichtet Watenbüttels Coach. Das heißt, dass Berlin für 96 eine größere Hausnummer werden könnte als es der siebte Tabellenplatz aussagt. Verliert Hannover, würden die Watenbüttlerinnen mit einem Sieg in ihrem letzten Spiel gegen SV Friedrichsgabe II auf den letzten Metern noch vorbeiziehen.

Watenbüttel hat sich mit Vivien Scholz top verstärkt

Voraussetzung für dieses Szenario ist allerdings, dass der TSV sein Heimspiel gegen den Tabellenführer am Samstag erfolgreich bestreitet. Das wird schwer genug, ist Hannover doch bisher das Topteam der Saison. Aber Mehler sieht seine Mannschaft psychologisch etwas im Vorteil. „Wir haben alle unsere Ziele schon erreicht, können jetzt nur noch was gewinnen. Hannover hat dagegen etwas verlieren“, meint der Coach. Zudem haben sich die Watenbüttlerinnen mit ihrer neuen Nummer 1, Vivien Scholz, zur Rückrunde top verstärkt. Der Konkurrenz aus der Landeshauptstadt fehlte dagegen zuletzt die Top-Spielerin verletzt, und das wird sich in dieser Saison wohl auch nicht mehr ändern.

„Ich bin gespannt, wie sie taktisch darauf reagieren. Zuletzt haben sie die Position 1 mit ihr trotzdem besetzt und die Spiele abgeschenkt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie das auch gegen uns machen“, sagt Mehler. Der Vorteil für 96 wäre bei dieser Variante, dass man zwar zwei Niederlagen einkalkuliert hat, der Rest des Teams aber nicht aufrücken und somit gegen auf dem Papier stärkere Braunschweigerinnen antreten müsste.

Mehler: Hannover 96 etwas ärgern

Egal, wie sich der Gast entscheidet, Mehler freut sich auf dieses Tischtennis-Derby, das eine Woche vor dem Fußball-Derby zwischen Eintracht und 96 stattfindet. „Als Braunschweiger freut man sich doch immer, wenn man 95+1 ärgern kann“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Dazu will sein Team die kleine Hoffnung auf Meisterschaft und Aufstieg am Leben halten. „Das ist für uns als Verein vielleicht eine einmalige Chance. Wir haben nun auch die Voraussetzungen für die 3. Liga geschaffen und alle unsere Spielerinnen haben ligaunabhängig für die nächste Saison zugesagt“, berichtet Mehler. Ein Derbysieg wäre da ein doppelter Grund zur Freude.