Braunschweig. Saisonziel erreicht, Trainer-Verpflichtung missglückt: Die Volleyballerinnen vom USC Braunschweig haben ein klares Ziel vor Augen.

Am 16. März war Deadline: Dann haben sich Jens Rößler und seine Volleyball-Frauen vom USC Braunschweig zusammen gesetzt und über die Zukunft gesprochen. Eine gemeinsame wird es zwischen Trainer und Mannschaft nicht geben. Ein Paukenschlag für den Verein. Schließlich hatte es Rößler als Interimstrainer geschafft, die Mannschaft in der Regionalligazu halten und den angepeilten fünften Platz zu sichern.

Das Traineramt bei den ersten Volleyball-Damen vom USC übernahm Rößler im Januar. Es sollte erstmal eine Zusammenarbeit auf Zeit werden, nun bleibt es das auch. „Wir hatten gehofft, dass er weiter macht“, sagt Thomas Drosihn, Abteilungsleiter Volleyball. Jetzt ist die Mannschaft erneut auf Suche nach einer Trainerin oder einem Trainer mit B-Lizenz.

USC Volleyball-Frauen: In ein paar Jahren ist der Aufstieg in die dritte Liga möglich

Für die Mannschaft hat Rößler nur positive Worte übrig. „Ich habe eine fertige Mannschaft übernommen“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Matthias Keller, langjähriger Trainer des Teams, habe die USC-Volleyballerinnen super eingestellt. Danach folgte eine Spielerin, die die Mannschaft betreute. Letztlich war es Rößler, der mit seinem Antritt als Trainer dem Team die Last genommen habe und wieder Zuversicht spenden konnte. „Die Frauen sind eine richtig motivierte, zusammengewachsene Mannschaft mit Teamgeist“, sagt Rößler. Eine Mannschaft, der er in ein paar Jahren sogar den Aufstieg in die dritte Liga zutrauen würde.

Die Frauen sind eine richtig motivierte, zusammengewachsene Mannschaft mit Teamgeist.
Jens Rößler

Dennoch: Am Ende fehlt ihm die Energie und die Motivation, weiterzumachen. „Ich habe im Moment nicht die Kraft, eine Mannschaft über zwei bis drei Jahre neu aufzubauen“, sagt Rößler. Zwar sei die Mannschaft aus sich selbst heraus so gut, dass sie oben in der Liga mitspielen könne. Jedoch müsse der Kader noch mit jungen Spielerinnen abgerundet werden. Er fügt hinzu: „Der zweite Grund ist, dass man als Trainer Entscheidungen treffen muss, die nicht alle toll finden.“ Damit meint er beispielsweise die Kaderplanung für die kommenden Saisons und welche Spielerinnen spielen sollen, welche wiederum nicht. „Dafür fehlt mir der Mut, die schwierigen Entscheidung gegenüber der sehr homogenen Mannschaft zu treffen“, gibt Rößler zu.

Jens Rößler legt Pause als Volleyball-Trainer ein

Die vergangenen drei Monate, neun gemeinsame Spieltage, seien sehr intensiv gewesen. Zwei Trainingseinheiten pro Woche und ein Spiel am Wochenende haben Trainer und Mannschaft zusammen gebracht. „Mir kam es so vor, als hätten wir die gesamte Saison miteinander gearbeitet“, sagt Rößler, der von der Mannschaft schnell aufgenommen wurde. „Auf der sozialen Komponente habe ich aber schon immer versucht, den Abstand zu wahren, um die Arbeit im Fokus zu behalten.“ Arbeit, die sich letztlich auszahlte.

Jetzt legt er erstmal eine dreimonatige Pause ein, bevor er sich dann auf die Suche nach einem neuen Trainerjob macht. Wo genau ihn der Weg hinführt, sei noch offen. Seine Devise: Er wolle eine Mannschaft trainieren, die das Potenzial hat, sich innerhalb von drei Jahren weiterzuentwickeln und aufzusteigen. Dabei spiele die Liga keine Rolle. „Ich suche immer eine mittelfristige Perspektive über drei Jahre, mit Option auf ein weiteres Jahr“, sagt Rößler.

Wer Interesse an einem Trainerposten bei den USC Volleyball-Frauen hat, kann sich auf der USC-Webseite über das Kontaktformular melden.