Braunschweig. Handball-Torwart Mustafa Wendland steht mit Drittliga-Tabellenführer MTV Braunschweig vor der Rückkehr in seine Heimat Stralsund.

Familie und Freunde haben sich auf den Zuschauerrängen bereits angekündigt. Obwohl er seine Heimatstadt bereits vor Jahren verlassen hat, ist für Mustafa Wendland die Rückkehr nach Stralsund immer noch etwas Besonderes. Dort gastiert der Torwart am Samstag (19.30 Uhr) mit den Handballern des MTV Braunschweig zum nächsten Auswärtsspiel in der 3. Liga. Und wieder geht es um die Frage: Können die Braunschweiger ihre Siegesserie von inzwischen 17 Erfolgen am Stück um ein weiteres Spiel verlängern?

MTV Braunschweig hat vier Punkte Vorsprung vor dem Zweiten

Wendland hat darauf eine klare Antwort. „Von uns aus soll es in dieser Saison keinen Ausrutscher mehr geben“, sagt der erfahrene Torwart. Er spielte in der Jugend sowie zwei Jahre als Herrenspieler für den Stralsunder HV. Doch nicht nur die eigene Vergangenheit ist es, die ihn am Samstag motiviert. Der 32-Jährige hat sich mit seinen Mitspielern fest vorgenommen, die große Chance, die sich ihnen in dieser Saison bietet, beim Schopfe zu packen. Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Liga kann der MTV bei aktuell elf Punkten Vorsprung auf Platz 3 eigentlich schon fest in seine weitere Saisonplanung einbuchen. Aber die Braunschweiger wollen jetzt als Spitzenreiter bei vier Zählern Vorsprung auf den Tabellenzweiten Rostock mehr. „Wir wollen den ersten Platz behalten, und Meister der Drittliga-Staffel Nord-Ost hört sich doch auch ganz gut an“, meint Wendland.

Für dieses Ziel ist jeder weitere Sieg Gold wert. Und Wendland glaubt nicht daran, dass seine Mannschaft nun plötzlich Druck verspürt und auf der Zielgeraden verkrampft. „Es gibt doch nichts Schöneres, als der Gejagte zu sein“, sagt der Keeper, der auch in Stralsund ein eingespieltes Team mit seinem Torwart-Kollegen Niklas Mellmann bilden wird. Die Gefahr von Nachlässigkeit angesichts des großen Vorsprungs sieht er bei seinem Team ebenfalls nicht. „Die Spannung ist da, dafür sorgt allein schon unser Trainer“, spielt Wendland auf die bekannte harte Führungshand von MTV-Coach Volker Mudrow an.

Stralsund mischte vergangene Saison oben mit

Dieser warnt dann auch gleich davor, den Tabellenelften Stralsund zu unterschätzen. „Man darf nicht vergessen, dass das eine Mannschaft ist, die mit uns in der vergangenen Saison lange auf Augenhöhe um einen Platz in der Aufstiegsrunde gekämpft hat“, so Mudrow. Sein Torwart stimmt ihm da voll zu. „Das wird kein Selbstläufer für uns. In der großen Halle in Stralsund können die Heimfans schon ganz schön Druck entwickeln. Das dürfen wir erst gar nicht zulassen“, meint Wendland.

Er muss es wissen, kennt er die Atmosphäre an der Ostsee doch gut. Und auch, wenn er viele bekannte Gesichter im Publikum entdecken dürfte und sich vor allem über den Besuch seiner Mutter bei dem Spiel freut, gilt sein Fokus spätestens mit dem Anwurf nur dem nächsten Sieg. Wendland würde sich ärgern, wenn die Braunschweiger Siegesserie ausgerechnet in seiner alten Heimat reißt.