Braunschweig. Mit einem Test am Freitag neigt sich die Vorbereitung der MTV-Handballer zu Ende. Trainer Volker Mudrow ist zufrieden, aber nicht sorgenfrei.

Die Handball-Saison kann aus Sicht von Volker Mudrow jederzeit beginnen. „Ich bin mit unserer Vorbereitung hoch zufrieden“, sagt der Trainer des Drittligisten MTV Braunschweig. Vor allem die Testspiele gegen die höherklassigen Teams hätten ihm gezeigt, dass seine Spieler schon gut in Form sind.

„Der BS-Energy-Bundesliga-Cup in der Alten Waage war für uns natürlich die Krönung der Vorbereitung. Wir haben gegen den Erstligisten Lemgo und gegen das starke Zweitliga-Team Lübbecke-Nettelstedt gut mitgehalten. Auch vom Zuschauerinteresse war das spitzenmäßig“, blickt Mudrow stolz auf das zweitäge Handball-Event Anfang August in Braunschweig zurück. Dort hatte seine Mannschaft zwar zwei Niederlagen kassiert, sich aber jeweils gegen die höherklassigen Teams gut verkauft.

Beide Kreisläufer fehlen gegen Anderten

Und auch danach ging es für seine Handballer in der Vorbereitung ordentlich weiter. So wurde am vergangenen Wochenende klar beim TSV Anderten gewonnen, obwohl der MTV sehr ersatzgeschwächt angereist war. Mit Niklas Wolters und Nikolaos Tzoufras fehlten beide etatmäßigen Kreisläufer verletzt beziehungsweise krank. Dazu waren auch Julius Bausch (Studium) und Linksaußen Bela Pieles (krank) nicht dabei. Doch das hätte sein Team gut kompensiert. Andere wie Mika Hoyer (4 Tore) und Marek Siggelkow (4 Tore) wären in die Bresche gesprungen. Niklas Mühlenbruch (5 Tore) war nicht zum ersten Mal auch in der Offensive eine würdige Vertretung für die beiden MTV-Kreisläufer, und der Rückraum mit Kapitän Philipp Krause und Neuzugang Tim Otto (7 Tore) sowie Mudrows Sohn Jan macht dem Trainer im Moment sowieso Freude. „Sie haben das alle drei sehr gut gemacht“, lobt der Coach. Mit Bausch gibt es aber noch einen weiteren Kandidaten mit aussichtsreichen Karten auf eine der drei Positionen im Rückraum. Mit 30:24 setzte sich seine Mannschaft letztlich in Anderten durch.

Aber der Coach ist vor dem Start in die Drittliga-Saison am 1. September in Burgdorf nicht sorgenfrei. Denn Wolters hatte nicht nur gegen Anderten gefehlt, sondern droht mit einer Fußverletzung länger auszufallen. Eine genaue Diagnose steht noch aus, doch die ersten Spiele wird das Braunschweiger Eigengewächs, das in der vergangenen Saison mit starken Leistung zum Erreichen der Aufstiegsrunde beitrug, wohl verpassen.

Northeim wird zur Generalprobe

Immerhin hat Mudrow an diesem Freitag noch einmal eine weitere Möglichkeit zu testen, wie es ohne Wolters in den ersten Punktspielen laufen kann. Der MTV bestreitet in der Sporthalle Ottenroder Straße ab 19.30 Uhr sein letztes Testspiel. Zu Gast ist Oberligist Northeim. Die Generalprobe für den Pflichtspielauftakt will Mudrow dazu nutzen, dass sich vor allem seine Start-Sieben einspielen kann. „Wir werden nicht mehr viel experimentieren, aber es werden sicherlich noch einmal alle ihre Chancen erhalten“, sagt er.

Eigentlich hätte es den Test gegen Northeim gar nicht geben sollen. Denn die Braunschweiger hatten sich das kommende Wochenende für die erste Runde im DHB-Pokal freigehalten. Dort hat der MTV aber ein Freilos gezogen und steigt erst in der zweiten Runde in den Wettbewerb ein. Deshalb habe sich der Test gegen Northeim noch angeboten, so Mudrow

Immerhin will seine Mannschaft möglichst gut gerüstet in die Punktspielrunde starten. Die hat zum Auftakt für den MTV auch eine knifflige parat. Am Freitag, 1. September, geht es für die Braunschweiger in Burgdorf bei der Bundesliga-Reserve des TSV los. Eigentlich machbar für das Mudrow-Team, „aber man weiß bei solchen zweiten Mannschaften ja nie, mit welchem Personal sie antreten“, gibt der Trainer zu bedenken. Deshalb kann jeder weitere Test nur helfen. Den Heimauftakt in der Sporthalle Alte Waage absolvieren die Braunschweiger am Samstag, 10. September, gegen Leipzig II, also auch die Zweitvertretung eines Bundesligisten.

Aber trotz zweier Spiele zum Ligastart, in denen die Stärke des Gegners im Vorfeld nur schwer einzuschätzen ist, haben sich die Braunschweiger für die neue Saison viel vorgenommen. Das Erreichen der Aufstiegsrunde in der vergangenen Spielzeit hat Hunger auf mehr gemacht. Doch so einen Erfolg zu wiederholen, ist wahrscheinlich schwieriger, als ihn das erste Mal zu erreichen. Aber die Eindrücke der bisherigen Vorbereitung machen zumindest zuversichtlich, dass dieses Ziel für den MTV nicht zu ambitioniert ist.