Bad Harzburg. Alle deutschen Top-Jockeys und 250 Pferde sind in Bad Harzburg dabei. Im letzten Jahr musste die Rennwoche coronabedingt ausfallen.

Zwei Jahre gab es in Bad Harzburg auf dem Gelände am „Weißen Stein“ im Ortsteil Bündheim keine Galopprennen, denn 2020 musste die traditionelle Rennwoche wegen der Corona-Pandemie ausfallen. An diesem Donnerstag, 15.30 Uhr, gehen die Startboxen wieder auf. Aus der angestammten Fünf-Tage-Rennwoche sind zumindest in diesem Jahr zwar bis Samstag nur drei Renntage am Stück geworden, doch kann sich der Sport sehen lassen.

Alle deutschen Spitzenjockeys sind vor Ort, Besitzer und Trainer werden rund 250 Pferde in den Harz schicken. Bis zu 3000 Zuschauer, die sämtlich gegen Covid-19 geimpft wurden, getestet oder genesen sind, können die Rennen besuchen. Der Rennverein hat sogar mobile Impfstationen vor den Toren der Rennbahn errichtet. Für Donnerstag und Freitag sind noch Resttickets erhältlich.

Schillernde Persönlichkeit des Galopprennsports

Der Eröffnungstag steht ganz im Zeichen des Hindernissports. Gleich drei der acht Rennen werden über Sprünge ausgetragen, darunter das Seejagdennen, in dem sieben Pferde laufen. Ein Spezialist dafür ist der elf Jahre alte Wallach Wutzelmann von Volker Schleusner aus Marlow in Mecklenburg-Vorpommern. Vor zwei Jahren gewann er in Harzburg gleich beide der ausgetragenen Seejagdrennen.

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Aus Tschechien reisen Piraniya und der im Besitz des Hannoveraner Stalles Steintor stehende Shoemaker an. Letzterer wird von Josef Vana trainiert. Der 68 Jahre alte Vana ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten des europäischen Galopprennsports. Achtmal gewann er als Jockey in seiner Heimat die „Große Pardubitzer“, eines der schwersten Hindernisrennen der Welt, zuletzt 2011 im Alter von 58 Jahren. Als Trainer war er in diesem Rennen zehn Mal erfolgreich.

Vana wurde schon für klinisch tot erklärt

Zudem prägten schwere Stürze seine Karriere. Eigenen Angaben zufolge hat er sich „jeden Knochen“ in seinem Körper schon einmal gebrochen. 1994 wurde er nach einem Sturz auf der Rennbahn Iffezheim bei Baden-Baden von den Ärzten für klinisch tot erklärt – zwei Monate später saß er wieder im Rennsattel. Aktuell trainiert er seine Pferde unweit von Karlsbad am Fuße des erloschenen Vulkans Vladar.