Braunschweig. Bei Eintracht Braunschweig könnte sich personell im Winter etwas tun. Für Neueinkäufe beim Fußball-Zweitligisten gelten zwei Kriterien besonders.

In etwas mehr als sechs Wochen öffnet schon wieder das Transferfenster. Und bei Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig scheinen sich die Bedarfe ein Stück weit verschoben zu haben. Lange war über die Nachverpflichtung eines Linksverteidigers spekuliert worden. Nach der 1:4-Niederlage im Derby gegen Hannover 96 hatte auch Chefcoach Daniel Meyer vehement einen Ersatz für den verletzten Niko Kijewski (Kreuzbandriss) gefordert. Und auch die Namen zweier vereinsloser Spieler geisterten im Umfeld des Aufsteigers herum.

Doch mittlerweile sind sich die Verantwortlichen nicht mehr sicher, ob auf den Außenverteidiger-Positionen im Winter nachgebessert werden muss. Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am vergangenen Freitag brachte der Sport-Geschäftsführer auch die Verpflichtung eines gestandenen Innenverteidigers ins Spiel.

Eintracht Braunschweigs Sportchef Vollmann sucht in erster und letzter Reihe

Allerdings macht der 62-Jährige die 14 Gegentreffer nicht vorrangig an den Abwehrspielern fest. „Wir haben eine Menge Tore kassiert und sind im Verhindern noch nicht zu 100 Prozent auf der Höhe. Das fühlt sich wie ein Problem der letzten Zone an, ist aber eines, dass das ganze Team betrifft“, analysiert der Geschäftsführer der Löwen, der weiter eifrig den Markt sondiert. „Es kann sich ergeben, dass wir in der letzten und der vordersten Zone etwas tun.“ Im Mittelfeld sieht Vollmann das Team gut besetzt, und auch darüber hinaus ist das Vertrauen in die vorhandenen Spieler groß. Er will auch die Entwicklung der nächsten Partien abwarten: „Schon das Spiel gegen Karlsruhe kann wieder andere Bedarfe bei uns anzeigen.“

Auch die Etablierung einer anderen Grundordnung als das bewährte 3-4-1-2 könnte Einfluss darauf haben. Mit zunehmender Stabilität wird Meyer der Mannschaft auch zutrauen, eine zweite Formation intensiv einzuüben. Vieles deutet darauf hin, dass es sich dabei um ein System mit einer Viererkette handelt.

Peter Vollmann bewies bei Wintertransfers mit Eintracht ein glückliches Händchen

Was allerdings jetzt schon feststeht, ist die Menge und die gesuchte Qualität möglicher Wintertransfers. „Mehr als zwei Spieler können wir nicht holen. Und jeder Transfer muss uns dem Klassenerhalt einen Schritt näher bringen. In diesem Winter Perspektivspieler zu holen, bringt uns wenig“, bekräftigt Vollmann. Zuletzt hat er mit den Leihen von Marvin Pourié und Merveille Biankadi, die beide großen Anteil am Aufstieg besaßen, bewiesen, dass er hochkarätige Transfers im schwierigen zweiten Fenster beherrscht.

Die Erfahrung lehrt ihn, sich nicht zu früh auf ein Ziel zu versteifen. „Der Trainer darf sich da zum Beispiel klarer positionieren“, sagt der Geschäftsführer, der sich einer Sache aber schon jetzt besonders bewusst ist: „Wir müssen unsere Mittel ganz gezielt einsetzen. Sonst macht Geld ausgeben für uns keinen Sinn.“