Braunschweig. Eintrachts 0:6 in Bielefeld ist unvergessen. Die Erinnerung macht aber auch Hoffnung.

Was sich in einem Jahr nicht so alles ändern kann. Es ist etwas mehr als elf Monate her, da trat Eintracht Braunschweig auf der Zielgerade Richtung Erstliga-Aufstieg bei Arminia Bielefeld an. Die Ostwestfalen selber standen im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand. Der Rest ist gerade den Eintracht-Fans schmerzlich in Erinnerung geblieben. 0:6 lautet es nach 90 Minuten aus Sicht der Löwen. Der direkte Aufstieg war futsch, die Arminia aber feierte den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt.

Komplett umgekehrt hat sich die Situation seitdem zwar nicht. Bielefeld klopft bei weitem nicht so laut an die Tür zur 1. Liga wie damals die Eintracht, und die Blau-Gelben haben zwischen sich und dem Relegationsrang noch ein paar Tabellenplätze. Aber ein bisschen sind die Rollen von damals heute doch vertauscht.

Während die Eintracht vielleicht auch bei einem Sieg weiter zittern muss, kann die Arminia sich mit fünf Punkten mehr auf dem Konto bereits recht sicher fühlen und bei sechs Zählern Rückstand auf Platz 3 sogar ein wenig vom Aufstieg träumen. „Wir wollen uns nicht den Vorwurf machen lassen, dass wir nicht alles probiert haben, falls Kiel noch schwächelt“, wird Trainer Jeff Saibene im „Kicker“ zitiert.

Die Braunschweiger können also nicht darauf hoffen, dass es die Arminia nach dem Erfolg am vergangenen Spieltag gegen Aue nun etwas lockerer angeht. Die Arminen werden wohl ähnlich hungrig ins Spiel gehen wie vor einem Jahr, als es für sie um den Klassenerhalt ging. Doch genau deshalb macht die Erinnerung an das 0:6 im Mai 2017 in Bielefeld der Eintracht für die Partie heute sogar ein wenig Hoffnung. Denn nun wollen die Löwen mit dem Rücken zur Wand eine ungeahnte Energieleistung raushauen und mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen. Wie das unter Druck geht, haben sie damals bei den Arminen gesehen. Jetzt müssen sie den Spieß nur noch umdrehen.

Einfach wird das natürlich nicht. Seit Saibene am 20. März 2017 den Trainerposten bei den Bielefeldern übernahm, hat das Team eine starke Entwicklung genommen, nicht nur, weil im letzten Moment noch der Klassenerhalt gelang. Der Luxemburger hat die Ostwestfalen auch in dieser Spielzeit klar auf Kurs gehalten. Bis auf einen Spieltag stand seine Mannschaft immer auf einem einstelligen Tabellenplatz.

Für Eintracht ist deshalb sehr wichtig, dass Jan Hochscheidt wahrscheinlich für die Partie zur Verfügung steht. Der Mittelfeldspieler, der angeschlagen war, absolvierte gestern das komplette Abschlusstraining.