Wolfsburg. Das erste Eishockey-Länderspiel in der Eis-Arena endet mit einem 7:1 über Frankreich.

Die Länderspielpremiere in Wolfsburg übertraf sogar die kühnsten Erwartungen. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft triumphierte im WM-Testspiel über das ebenfalls für die Titelkämpfe in Dänemark qualifizierte Frankreich mit 7:1 (5:0, 1:0, 1:1). Wichtiger als das Ergebnis aus Sicht der stolzen Ausrichter: „Das war super, alle waren total begeistert“, schwärmte Charly Fliegauf.

Der Manager der gastgebenden Grizzlys Wolfsburg zog schon nach dem ersten Drittel ein positives Fazit und strahlte über das ganze Gesicht. Auch der neue Trainer des Wolfsburger DEL-Klubs, Pekka Tirkkonen, bekam in der mit 4403 Zuschauern vollen Eis-Arena einen ersten Eindruck von seinem neuen Arbeitsplatz. An der Seite Fliegaufs verfolgte er von der VIP-Tribüne aus die einseitige Begegnung.

In der erzielten Daniel Pietta (4. Minute/Krefeld), Mirko Höfflin (8./Schwenningen), Bernhard Ebner (9. und 58./Düsseldorf), Marcel Müller (14./künftig Köln), Matthias Plachta (19./Mannheim) Marc Michaelis (32./Minnesota State University) die Tore für das Team Deutschland. Das 4:0 und das 6:0 fielen in Überzahl. Nach dem vierten Gegentreffer wechselten die Franzosen den entnervten Torwart Sebastian Ylonen aus.

Gegen einen wenig präsenten Gegner machte sich das Fehlen von NHL-Star Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) nicht negativ bemerkbar. Bundestrainer Marco Sturm schonte den gerade erst aus Übersee eingetroffenen Stürmer, der gar nicht mit nach Wolfsburg gereist, sondern im Vorbereitungs-Camp in Berlin geblieben war, wo am Samstag ein zweiter Test gegen Frankreich ansteht.

Während Björn Krupp als einziger Wolfsburger Spieler im Aufgebot seinen Job in der Abwehr – mit Ausnahme eines Fehlpasses – solide erledigte, glänzte ein anderer. Der 22-jährige Angreifer Michaelis, der im US-Bundesstaat Minnesota am College spielt, belohnte sich mit einem Tor und hinterließ auch sonst einen tollen Eindruck. Sturms Überraschungsnominierung könnte sich als wahrer Glücksgriff entpuppen.

Zudem fehlen bekanntlich noch die Nationalspieler der DEL-Finalisten München und Berlin sowie NHL-Verteidiger Dennis Seidenberg (New York Islanders).

Und so genoss Grizzlys-Manager Fliegauf den Premieren-Abend in Wolfsburg sichtlich auf der Tribüne. Das Strahlen wollte gar nicht aus seinem Gesicht. Unter großen Anstrengungen hatten er und die Seinen das Spiel des Olympia-Zweiten nach Wolfsburg geholt und vorbereitet. „Die Verantwortlichen des Deutschen Eishockey-Bundes waren sehr zufrieden“, berichtete er. Als dann noch zehn Minuten vor dem Ende La Ola durch die Eis-Arena schwappte, störte es nicht, dass die Franzosen in ihrem einzigen Powerplay durch Sacha Treille das kaum wahrgenommene Ehrentor schossen (50.). Zumal Ebner noch nachlegte und zum einzigen Doppeltorschützen der Partie avancierte. „Oh, wie ist das schön!“, ertönte es von den Rängen der Wolfsburger Eis-Arena.