Frankfurt. Das Team ist genauso groß wie 2014 in Sotschi.

Auf den Faktor X in der Medaillenrechnung für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang kommt es an. „Die Spiele in Sotschi mit den 19 Medaillen ist unsere Messlatte“, erklärte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes, gestern in Frankfurt nach der Nominierung des Großteils des Team Deutschland. „Wir haben nicht definiert, ob es ein kleines oder großes X wird. Ich fahre mit einem guten Gefühl zu den Spielen.“

Der DOSB wird 153 Athleten (59 Frauen/94 Männer) nach Südkorea entsenden. Damit ist das Team für die olympischen Medaillenkämpfe vom 9. bis 25. Februar genauso groß wie vor vier Jahren in Sotschi. Bei der zweiten Nominierungsrunde wurden die Namen von weiteren 110 Sportlern offiziell bekanntgeben.

„In fast allen der 14 Sportarten haben wir Erfolgsaussichten“, sagte Schimmelpfennig, der kein langes Hoffen auf das erste deutsche Edelmetall erwartet. „Es würde mich nicht überraschen, wenn wir schnell einen Medaillengewinn realisieren würden.“ In Sotschi gewann Deutschland 8 Gold-, 6 Silber- und 5 Bronzemedaillen. Vier Jahre zuvor in Vancouver standen am Ende 30 Plaketten zu Buche.

Von den Goldmedaillengewinnern von 2014 sind in Südkorea neben den vor einer Woche nominierten Rennrodlern auch Kombinierer Eric Frenzel, Skispringerin Carina Vogt sowie aus dem Skisprungteam Andreas Wellinger erneut dabei. „Ich freue mich riesig auf meine zweiten Spiele“, sagte Vogt.

Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein blickt ihren siebten Winterspielen entgegen. Sie gilt als Kandidatin für die Rolle der Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier („Es wäre wie die zehnte Olympia-Medaille für mich“) – und darf zudem auf die Unterstützung ihres umstrittenen Lebensgefährten Matthias Große als Mentalcoach bauen. „Wir haben ganz klare Kriterien. Und da gibt es keine Bedenken“, verteidigte die DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker die Aufnahme Großes in den 180-köpfigen Betreuerstab. Die ersten DOSB-Asse werden am 31. Januar nach Pyeongchang fliegen, das Gros des Olympia-Aufgebots wird am 5. Februar offiziell am Flughafen München verabschiedet. dpa