Goslar. Vor 25 Jahren ernannte die Unesco den Rammelsberg in Goslar zum Weltkulturerbe. Das Besucherbergwerk lockt mehr als 100 000 Touristen im Jahr an.

Im Winter feierte die Stadt Goslar das 25. Jubiläum des Welterbes im Harz. Neben Goslars Altstadt ernannte die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) im Dezember 1992 das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg zum Weltkulturerbe der Menschheit. Zwar gibt es auf der Erde ältere Bergwerke. Was die Stätte im Harz aber einzigartig macht: Am Rammelsberg wurde mehr als 1000 Jahre lang ununterbrochen Bergbau betrieben.

In der Kaue, dem übertägigen ehemaligen Umkleideraum der Bergleute, sieht es noch aus wie vor der Stilllegung des Bergwerks im Jahr 1988. Die Kleidung der Bergleute hängt wie früher hoch oben unter der Decke des Raums, damit die angefeuchteten Textilien durch die nach oben steigende Warmluft besser abtrockneten.

Dass die in den letzten Jahren noch rund 250 unter Tage Beschäftigten mit einem feuchten Arbeitsklima zu tun hatten, merken Besucher auch heute noch. Wer den Roeder-Stollen betritt, der sieht das Wasser von der Decke tropfen. Unter Tage ist es gleichmäßig kühl, immer rund acht bis zehn Grad, dazu dunkel und feucht. 2014 drehte hier sogar George Clooney seinen Film „The Monuments Men“. Die Schauspieler sollten sich in die Atmosphäre eines echten Bergwerks hineinversetzen können.

Wer heute zum Rammelsberg kommt, der will auch in den Berg hinein. Rund drei Kilometer sind noch zugänglich. Ein Höhepunkt unter Tage: die gewaltigen Wasserräder. Mit ihnen wurden früher die Gruben entwässert und das Erz gefördert. Mehr als 200 Jahre alt sind die Konstruktionen, der Zahn der Zeit hat an dem Holz genagt. Das Obere Kunstrad soll deshalb bald saniert werden. Sein Gewicht: 23 Tonnen.

Der Weg durch den Stollen ist an manchen Stellen für größere Menschen nur in geducktem Gang möglich. Aber auch eine Fahrt mit der Grubenbahn ist möglich. Dank eines umgebauten Wagens können hier sogar Menschen mit eingeschränkter Mobilität einsteigen.

Dass die noch zugänglichen drei Kilometer unter Tage nur ein Klacks sind im Vergleich zu früher, sieht der Besucher an einem 3D-Modell in den Ausstellungsräumen. 27 Millionen Tonnen Kupfer-, Blei- und Zinkerze ruhten einst im Berg. Heute sind die einstigen Wege dorthin verfüllt. Doch in den Museumsräumen erfahren Interessierte alles über das Weltkulturerbe der Menschheit.