Niedersachsen. In Japan gilt die Kirschblüte als Zeichen des Frühlingsanfangs. Doch sie lässt sich auch bei uns bestaunen. Kennen Sie schon diese Orte?

Zwischen März und Mai geht es wieder los: Die Kirschbäume beginnen zu blühen. Vor allem in der japanischen Kultur sind die Bäume fest verankert und werden jährlich mit dem Hanami, dem Kirschblütenfest, gefeiert. Aufgrund ihrer Farbe sind Kirschbäume beliebt und machen in japanischen Städten fast die Hälfte aller Laubbäume aus. Doch auch in Deutschland sind die in Japan heimischen Kirschbaumarten schon seit Langem zu finden. Sie schmücken Straßen, Stadtparks, Innenstädte und den ein oder anderen Unicampus. Wann genau die Kirschblüten anfangen zu blühen, ist schwer zu sagen, denn die Blütezeit ist stark wetterabhängig.

Laut Gärtnermeister Burkhard Bohne aus Braunschweig beginnt die Kirschblütezeit meist Ende April, aufgrund des überdurchschnittlich warmen Februars kann man dieses Jahr schon Ende März bis Mitte April mit den ersten Blüten rechnen. Sobald es losgeht, blühen die Kirschbäume für etwa zwei Wochen, bevor die Blütenblätter von den Bäumen herabfallen. In dieser Zeit erfreuen sich die Bäume großer Beliebtheit und eigenen sich ideal als Ziel für einen kleinen Spaziergang oder Tagestrip.

Und nicht nur das: Auch das Kirschblütenfest hat es mittlerweile in so manche deutsche Stadt geschafft. Hier finden Sie elf tolle Hotspots für das Bestaunen und Feiern der Kirschblüte.

1) Versteckte Kirschblütenspots gibt es in Braunschweig

Die Löwenstadt hat beim Thema Kirschblüten einiges zu bieten. So lassen sich die rosafarbenen Blüten in der Kirschbaum-Allee nahe des Hohetorwalls bestaunen. Mit der Nahe gelegenen Brücke ist es zur Kirschblütenzeit eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Aber auch in der Pestalozzistraße blühen zu dieser Jahreszeit Zierkirschen. Die Bäume stehen reihenweise entlang des Straßenverlaufs, vorbei an der anliegenden Grund- und Hauptschule mit dem gleichen Namen. Wer sich jedoch gerne auf die Suche macht, hat in Braunschweig Glück. In der gesamten Innenstadt kann man überall verteilt mit Leichtigkeit weitere Kirschbäume finden.

2) In Wolfsburg blüht es am Planetarium

Die Deutsch-japanische Gesellschaft in Wolfsburg veranstaltet jedes Jahr zum ersten Mai ein traditionelles Kirschblütenfest. Diese Tradition hat sich in Wolfsburg mittlerweile fest etabliert und lockt viele Besucher an. Oft gibt es Trommelmusiker und einige Ehrengäste aus Japan, welche sich zu den Festlichkeiten und den Kirschblumen versammeln, die seit dem Jahr 2000 den Park zwischen Theater und Planetarium schmücken. In diesem Jahr wird es zudem einen Bento-Box-Wettbewerb geben. Die Kirschbäume wurden damals den in Wolfsburg ansässigen Firmen als Zeichen der deutsch-japanischen Freundschaft geschenkt.

3) Liebenburg feiert Kirschblütenfest

Liebenburg ist mit seinen knapp 8.000 Einwohnern leicht zu übersehen und erstmal keine Gemeinde, die man auf dieser Liste erwartet. Doch auch hier wird jährlich ein traditionelles Kirschblütenfest gefeiert. Der Liebenburger Kulturverein Lewer Däle veranstaltete schon zu Gründungszeiten ein Kirschblütenfest als Auftaktveranstaltung. Auch dieses Jahr bietet das Fest neben den Kirschblüten viele Essensmöglichkeiten, Kunsthandwerk und Musik. Beginn ist am 28. April um 13 Uhr.

4) Hannover gedenkt mit Kirschbäumen Hiroshima

Als Partnerstadt von Hiroshima hat die Landeshauptstadt Niedersachsens eine besondere Verbindung zur inoffiziellen Nationalblume Japans. Die Stadt eröffnete 1987 als Zeichen der Verbundenheit den Hiroshima-Gedenkhain im Stadtviertel Südstadt-Bult, selbstverständlich mit einer Vielzahl von Kirschbäumen, die sich noch heute bewundern lassen. Am 21. April findet auf dem Hain zudem bereits zum 23. Mal das Hannoveraner Kirschblütenfest statt. Besucher erwartet neben einem schönen Anblick ein vielfältiges Programm, geprägt von der Kultur Japans. Der Hain ist nicht weit vom Maschsee gelegen nur einen kurzen Fußmarsch von der S-Bahn-Station Bismarckstraße entfernt.

Tauben besuchen die Kirschblüten auf dem Hiroshima-Gedenkhain in Hannover
Tauben besuchen die Kirschblüten auf dem Hiroshima-Gedenkhain in Hannover © DPA Images | Julian Stratenschulte

5) In Celle gibt es Kirschblüten rund um das Schloss

Mit der Vielzahl der Gärten und Parks gedeihen auch in Celle die Kirschbäume. Es blüht beispielsweise im Schlosspark rund um das Celler Schloss am Rande der Altstadt. Von dort aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zum französischen Garten, welcher ebenfalls mit zahlreichen Kirschbäumen gefüllt ist. Ergänzt wird die Kulisse in Celle allerdings noch durch die wunderschönen Häuserfronten der über 400 Fachwerkhäuser, welche der Stadt ein besonderes Flair verpassen. Wer nach der Kirschblütensuche also eine Pause braucht, kann sich in zahlreichen Cafés und Restaurants in der Altstadt eine Weile entspannen.

6) Göttingen – Campus mit Kirschbaumallee

Ein Hingucker, nicht nur auf Social Media. Die Kirschbaumallee auf dem Campus der Georg-August-Universität in Göttingen ist nicht nur Treffpunkt für junge Studierende, sondern auch eins der beliebtesten Fotomotive Göttingens. Kein Wunder, dass die Universität schon einen Foto-Wettbewerb für das schönste Kirschblütenfoto veranstaltet hat. Doch auch ohne Teilnahme am Foto-Wettbewerb eignet sich der Campus definitiv für einen Besuch.

7) Einzigartiger Blütenweg in Bad Grund

Eigentlich ist der Harz eher für Buchen und Fichten bekannt. Der Nationalpark hat bei genauerem Hinsehen mehr allerdings Vielfalt zu bieten, als man im ersten Moment vermuten mag. Im WeltWald in Bad Grund lassen sie sich daher trotzdem einige Kirschbäume bestaunen. Entlang des japanischen Blütenweges stehen verschiedene Baumarten und vermitteln mitten im Naturpark Harz eine japanische Atmosphäre. Neben den Kirschbäumen hat der WeltWald noch 65 Hektar Waldfläche mit über 600 weitere Baumarten aus der ganzen Welt in Reportie. Naturfreunde kommen bei einem Besuch also voll auf ihre Kosten.

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8) Blütenallee in Herzberg

In Herzberg am Harz ist die Juesholzstraße für ihre jährliche Blütenpracht bekannt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kirschblütenspots hängen in Herzberg auch Infoschilder an den Bäumen, welche Besuchern interessante Hintergrundinformationen über die Herkunft, Kirschart und Verwendung der verschiedenen Baumarten bereitstellen. Da Herzberg selber als die Esperanto-Stadt bekannt ist, sind die Infoschilder nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch in Esperanto verfasst.

9) Viele Blütenspots in Osterode

Auch in Osterode lässt es sich gut Kirschblüten finden. So stehen beispielsweise in der Waagestraße mehrere Kirschbäume. Ähnlich wie Celle hat auch Osterode gleich noch eine schöne Altstadt voller Fachwerkhäuser, welche die Umgebung nochmal deutlich verschönern. Aber nicht nur dort: Schaut man vom Röddenberg aus ins Bremketal, kann man auch hier zahlreiche Wildkirschen beim Blühen beobachten. Und auch der Kreisel der Armentières-Brücke ist mit einem Kirschbaum geschmückt.

Die Kirschblüte in Schwiegershausen bei Osterode.
Die Kirschblüte in Schwiegershausen bei Osterode. © Privat | Franziska Kerkemeier

10) Kirschblütenallee in Hildesheim

Wer die Kirschblüte in Hildesheim bestaunen möchte, sollte sich auf den Weg nach Neuhof machen. Die Verbindungsstraße, welche den Stadtteil an die Landesstraße 485 anschließt, verwandelt sich jährlich in ein weißes Blütenmeer. Der Spot liegt etwas außerhalb der Stadt und ist damit perfekt geeignet, um ihn mit einem Spaziergang durch die anliegenden Felder zu kombinieren. Anschließend kann man in Marienrode noch das bildhübsche Kloster besichtigen.

11) Altes Land – Kirschblüten in idyllischer Natur

Das Alte Land bei Hamburg ist Teil der Elbmarsch auf der Südseite der Elbe und gilt als eins der größten zusammenhängenden Obstanbaugebiete Europas. Selbstverständlich gibt es hier auch eine Vielzahl an Kirschblüten zu bestaunen. Durch die Nähe zur Nordsee hat das Gebiet ein sogenanntes maritimes Klima und damit die optimalen klimatischen Voraussetzungen für das Gedeihen der Kirschbäume. Die Region im Norden Niedersachsens ist perfekt geeignet für einen Tagestrip in die idyllische Natur.

Auf dem Obsthof Lefers sitzt eine Biene auf einer Kirschblüte.
Auf dem Obsthof Lefers sitzt eine Biene auf einer Kirschblüte. © dpa | Carmen Jaspersen