Gifhorn. Der Kinderschutzbund erfüllt mit dem Bürgerprojekt Wünsche von Kindern und Jugendlichen. Über allem steht: „Wir sind eine Familie“.

„Bewegung macht Kinder stark“ – das Motto der Weihnachts-Spendenaktion unserer Zeitung erlebt der Gifhorner Kinderschutzbund seit fast 30 Jahren Tag für Tag auf seinem Aktivspielplatz. Der Verein ist selbst gerade 50 Jahre alt geworden. Der 1995 eingerichtete 10.000 Quadratmeter große Spielplatz am Gifhorner Sportpark Flutmulde versinnbildlicht die Idee doppelt. Kinder und Jugendliche haben hier ihr Bewegungsparadies im Herzen Gifhorns. Zudem ist das Areal in all den Jahren immer in Bewegung.

Gerade tut sich wieder besonders viel. Während ein 730 Quadratmeter großer Skatepark entsteht, haben Vereinschefin Claudia Klement und ihre 140 ehrenamtlichen Mitstreiter längst wieder neue Ideen entwickelt.

Mit einem Wettbewerb und einer Party im Spätsommer verabschiedeten sich die Gifhorner Skater und Biker von ihrer alten Bahn. Seitdem entsteht eine moderne Ortbeton-Anlage mit 15 Hindernissen auf 730 Quadratmetern Fläche.
Mit einem Wettbewerb und einer Party im Spätsommer verabschiedeten sich die Gifhorner Skater und Biker von ihrer alten Bahn. Seitdem entsteht eine moderne Ortbeton-Anlage mit 15 Hindernissen auf 730 Quadratmetern Fläche. © Christian Franz | Christian Franz

Der Aktivspielplatz des Kinderschutzbunds ist ein reines Bürgerprojekt

Nur dank solchen Engagements ist die einst wüste Fläche aufgeblüht. „Es ist ein reines Bürgerprojekt“, betont Klement. Was ihr noch viel wichtiger ist. Nichts von dem, was auf dem Gelände, im Kinderhaus und im Jugendhaus geschieht, ist bloßer Selbstzweck: „Der Kinderschutzbund ist eine Familie. Anders kann man es nicht bezeichnen.“ Der Verein erreicht alle Altersgruppen. Er ist offen für alle Interessen und Bedürfnisse. Soziale Unterschiede spielen keine Rolle, Nationalitäten schon gar nicht.

Der Kinderschutzbund ist eine Familie. Anders kann man es nicht bezeichnen.
Claudia Klement, Vorsitzende des Kinderschutzbunds Gifhorn

Claudia Klement zeigt einen bunten Lageplan. Kletterwald, Spielhügel, Rutsche, Matschspielplatz, Kleinkinder-Sandkiste. Alles ist da. Eine Werkstatt lädt zum Basteln und Töpfern ein. Der Bauerngarten erlebt mitten im Winter einen zweiten Frühling, weil die neue Hausmeisterin mit den Kindern gärtnert, alte Gemüsesorte säen und Hühnerhaltung ermöglichen will.

Bei Wind und Wetter entsteht gerade die neue Skatebahn auf dem Aktivspielplatz des Kinderschutzbunds Gifhorn. Klappt alles, wird sie zu Weihnachten fertig.
Bei Wind und Wetter entsteht gerade die neue Skatebahn auf dem Aktivspielplatz des Kinderschutzbunds Gifhorn. Klappt alles, wird sie zu Weihnachten fertig. © FMN | Christian Franz

Die Fläche der Skatebahn ist aktuell eine Großbaustelle. Eigentlich sollte das 480.000-Euro-Projekt im November fertig sein. Nach mehrfachen Bauverzögerungen wird die komprimierte Anlage mit 15 Hindernissen ein Weihnachtsgeschenk. Die jungen Skater, Biker und Inliner müssen Claudia Klement zufolge auch noch kräftig zupacken. Waren sie schon aktiv, die Anlage nach ihren eigenen Vorstellungen zu planen und bei Spendern die Werbetrommel zu rühren, geht es für die Außenanlagen ans Eingemachte.

Bevor im April offiziell Eröffnung gefeiert wird, müssen die Jugendlichen „Erde rumfahren, Platten verlegen, die Rückseiten der Sprunghügel mit Rasen einsäen und Sitzbänke aufstellen.“ Auch eine Form von Bewegung, die zum Konzept gehört, Leute einzubinden. Mitmachen ist angesagt. Das hört Claudia Klement zufolge mit der Fertigstellung der Skatebahn nicht auf. „Die Skater werden die Bahn auch mal fegen müssen“, hat sie mit den Jugendlichen vereinbart.

Die Ehrenamtlerin entwickelt im Hintergrund Ideen und macht Wünsche möglich. Fast im Alleingang sammelte Klement die großen Brocken der halben Million für die Skatebahn ein, schrieb Anträge an Fördergeber von den Kommunen bis zur EU. Inzwischen hat sie noch zwei Flutlichtmasten eingeworben, die an das Laternennetz der Stadt angeschlossen werden sollen. Die Beleuchtung verlängert die Nutzungszeit der Bahn beträchtlich. So haben alle Altersgruppen mehr Zeit, um sich auszutoben.

Die jüngste Idee: Ein Ansprechpartner an der Skatebahn

Fehlt nur noch ein skatebegeisterter Jugendsozialarbeiter, der sich um die Anlage und die Anliegen der Nutzer kümmert und weiß, wovon er spricht. Diesen jungen Mann kennt Claudia Klement schon. Selbst Skater, ist er mit seinem Studium der sozialen Arbeit bald durch und würde dann gern im Gifhorner Skatepark arbeiten. Er könnte Partys und Wettbewerbe organisieren, wäre aber vor allem Ansprechpartner für Skater, die am Rande der Bahn mal ins Gespräch kommen wollen.

„Außerdem soll er die Bahn für weitere Nutzer und Einrichtungen zugänglich machen“, so Klement. Ganz in der Nähe sind eine Förderschule und ein Kinderheim, aber auch zwei allgemeinbildende Schulen. Klement ist voller Bewegungsdrang: „Man könnte das Skaten doch in das Ganztagsangebot einbringen.“ Leihgeräte sind schon da.

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Alle Spenden kommen ohne Verwaltungsaufwand den Projekten zugute. Einzahlungen bei allen Banken und Sparkassen auf das Spendenkonto des Paritätischen Braunschweig bei der Braunschweigischen Landessparkasse:

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