Clausthal-Zellerfeld. Baumfällungen in unwegsamem Gelände im Okertal mit Seilkrantechnik aus Österreich gehen weiter – Stempelstelle 116 der Harzer Wandernadel unerreichbar

Das Niedersächsische Forstamt Clausthal hat seine Sicherungsarbeiten im Okertal nach einer Winterpause wieder aufgenommen. Mit Spezialtechnik aus Österreich werden weitere Gefahrenbäume beseitigt. Der europäische Fernwanderweg E6 ist auf einem Teilstück rund um die Verlobungsinsel bis voraussichtlich zum 6. Februar gesperrt.

Der alte Baumbestand im Bachbett und entlang des Wanderweges ist nach Borkenkäferbefall abgestorben. Spezialtechnik aus Österreich ist notwendig, um die Gefahrenbäume aus dem unwegsamen Gelände der Oker zu bergen. Ziel laut Niedersächsischen Landesforsten ist es, die Felseninsel samt Stempelstelle und den viel belaufenen Fernwanderweg begehbar zu halten. Die abgestorbenen Bäume werden in ganzer Länge mithilfe einer Seilbahn aus dem Bachtal herausgehoben werden. Die Spezialfirma aus Österreich hat hierfür erneut eine Seilkrananlage aufgebaut.

Alpine Seilkrantechnik

Die Anlage war bereits im vergangenen November dort tätig. Damals war das Gelände rund 14 Tage für Spaziergänger gesperrt. Außer im Harz und Solling kommt die Seilkrantechnik noch im Hochgebirge, auf felsigem oder steilem Gelände oder in Hochmooren zum Einsatz. Mit dem boden- und geländeschonenden Verfahren können Bäume über hunderte Meter in der Luft schwebend transportiert werden. „Das Verfahren ist in den Bergland-Forstämtern weit verbreitet. Im Harz sind Seilkräne regelmäßig im Einsatz und auch an den Wesersteilhängen oder in den Sollingmooren arbeiten wir schon lange mit der alpinen Technik“, beschreibt Christian Schulz das System.

Stempelstelle 116 auf der Verlobungsinsel

Der Betriebsdezernent des Forstamtes Clausthal plant zwölf Tage für die aufwendigen Forstarbeiten ein. Eine Straßensperrung sei nicht erforderlich. Auch könnten Wanderer die Gefahrenstelle umgehen und für das gesperrte Teilstück des E6 an der Bundesstraße ausweichen. „Die Stempelstelle 116 der Harzer Wandernadel liegt direkt auf der Verlobungsinsel. Während der Sicherungsarbeiten ist die Stempelstelle nicht erreichbar“, ergänzt der Forstwissenschaftler.

„Langfristig erhalten wir den Erholungswert der reizvollen Landschaft im Okertal. Kurzfristig macht uns die Klimakrise viel Arbeit und kostet seit Jahren mehr und mehr Geld. Verkehrssicherung entlang von Wanderwegen und öffentlichen Straßen ist aktuell eine der Hauptaufgaben der Niedersächsischen Landesforsten“, so Förster Schulz. Er und seine Harzer Kollegen rechnen auch in den kommenden Jahren mit erhöhten Aufwand für die Bekämpfung derKlimafolgen.