Brocken. Das Harzer Rote Höhenvieh unterstützt erneut die Biotoppflege auf dem Brockengipfel im Harz. Warum die Tiere den Pflanzen guttun.

Seit Montag, 15. August, weiden wieder Rinder auf der Brockenkuppe. Zehn Jungtiere der alten Rasse Harzer Rotes Höhenvieh wurde von Brockenbauer-Familie Thielecke auf den Brocken gebracht. Damit wird der Versuch zur Biotoppflege auf der Brockenkuppe durch Beweidung fortgesetzt.

„Ziel ist es nach wie vor, den Bestand seltener Pflanzenarten der Brockenkuppe wie der Brockenanemone zu erhöhen“, so Dr. Gunter Karste, der im Nationalpark Harz für das Projekt zuständig ist. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass die Rinder kleine konkurrenzfreie Flächen schaffen, indem sie nicht nur das Gras fressen, sondern auch die Grasnarbe durchtreten.

Brockenanemone ist hier einzigartig

Das sei für den Biotopschutz vorteilhaft, denn so entstünden relativ schnell grasfreie Sonderstandorte, auf denen sich die deutschlandweit nur hier natürlich vorkommenden Brockenanemonen aber auch weitere seltene Arten wie Alpen- und Brockenhabichtskraut besonders gut entwickeln können.

„Die Beweidung soll daher nicht nur in diesem Jahr, sondern auch zukünftig fortgesetzt werden. Für diesen Biotoppflegeversuch wurde eine Fläche auf der Nordwest-Seite des Berges ausgewählt. In rund zwei Wochen werden die Rinder wieder vom Berg geholt“, erklärt Dr. Karste.

Zudem werde auch in Zukunft die auf den nicht beweideten Flächen gebildete Biomasse auf dem Brocken durch den Landschaftspflegeverband Harz gemäht und abgefahren. Dr. Karste ergänzt: „Auf diese Art und Weise werden die konkurrenzstarken Gräser auch auf diesen Flächen geschwächt und es entsteht Raum, um die bedrohten Arten des Brockenplateaus vor dem Aussterben zu bewahren.“