Harz. An diesem Wochenende gibt es einige Aktionen in der Region: Dann kann man beim Tag des offenen Denkmals hinter die Kulissen blicken. Eine Auswahl.

Am Sonntag kann man hinter Türen blicken, die oft verschlossen sind. Es ist Tag des offenen Denkmals. Weil die Region in Sachen Montangeschichte viel zu bieten hat, gibt es am 12. September ein umfangreiches Programm zu diesen Thema. Um die Verwaltung des Bergbauerbes kümmert sich im Harz die Welterbe-Stiftung. Diese bietet pünktlich zum Aktionssonntag neue Wege an. Am 12. September wird um 11 Uhr der Welterbe-Erkenntnisweg eröffnet.

Dieser beginnt an der Grube Samson in St. Andreasberg. Er trägt den Titel „Wasserkraft – Früher und Heute“ und veranschaulicht die Bedeutung des Energieträgers Wasser für die ehemalige Bergbauregion. Da er als barrierefrei gilt, macht der Weg das Welterbe möglichst vielen Menschen zugänglich. Am Sonntag führt ein gemeinsamer Spaziergang um den Hilfe-Gottes Teich, bevor ein kleiner Imbiss auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wartet.

Das Oberharzer Bergwerksmuseum präsentiert seinen Gästen bei einer Stadtführung in Clausthal-Zellerfeld „Orte des Wissens“. Der Weg führt von der Zellerfelder Schule, dem Damm Unterer Eschenbacher Teich über Institute und ehemalige Professorenhäuser der Bergakademie Clausthal bis hin zur Aula der Technischen Universität. Übrigens, am Eschenbacher Teich führte Gottfried Leibniz einst Versuche zur Pump-Speichertechnik durch. Die Führung startet um 10 Uhr am Oberharzer Bergwerksmuseum. Dort muss man sich auch anmelden.

Das Welterbe-Monument Ottiliae-Schacht lädt am 11. und 12. Septembers zu Führungen und eigenständiger Erkundung der historischen Anlage ein. Auch die Dampflok „Fabian“ fährt an diesen Tagen wieder gemeinsam mit der Akku- oder Diesellok. Am 11. September werden sogar Nachtfahrten angeboten. Für die kleinen Gäste gibt es eine Hüpfburg, und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Weitere Infos und der Fahrplan werden zeitnah unter www.bergwerksmuseum.de bekannt gegeben.

Auf dem Industriedenkmal Königshütte gibt es am 12. September Führungen über das Gelände und ab 14 Uhr Schaugießen in der Gießereihalle. Der Arbeitsalltag des Eisengießers wird hier wieder für einen Tag lebendig. Natürlich dürfen die großen und kleinen Besucher auch selbst ausprobieren, wie das Gießen funktioniert. Um 12 Uhr gibt es ein Tscherperessen mit Musik, hierfür ist allerdings ein Kartenkauf im Vorfeld nötig. Auch am Nachmittag lohnt ein Besuch. Neben der Schaugießerei wird es Selbstgenähtes vom Nähtreff geben sowie Töpferware aus dem Mitmach-Atelier. Um 18 Uhr gibt es dann das Open-Air-Sommerkonzert des Landkreises „Stadt, Land, fertig, los!“ Unter dem Motto „Ein hauch von Las Vegas in Bad Lauterberg“ übernimmt die Blues’n Boogie-Küche das Regiment.

Am Sonntag führt eine Wanderung auf den Gedenkweg Helmetalbahn im Gipskarstgebiet zwischen Nüxei und Mackenrode. Die Wanderung verbindet naturkundliche und historische Aspekte. Der Bau der Helmetalbahn 1944 bis 45 durch die Erdfallgebiete bei Osterhagen, Mackenrode und Nüxei schaffte unvergessliche Leiden inmitten des Südharzes, die Trasse erschließt aber auch die Schönheit dieser Landschaft. Die Wanderung unter Leitung des Geologen Firouz Vladi führt über den Karstwanderweg nach Nordwesten und im zweiten Teil zurück über den historischen Bahndamm, um der Opfer zu gedenken. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf der Landesgrenze an der ehem. B 243 zwischen Nüxei und Mackenrode, Abzweig Kolonnenweg. Die Strecke ist leicht, die Wanderung dauert etwa zwei Stunden. Eine Anmeldung im Vorfeld ist nicht erforderlich.