Duderstadt. Wegen eines Corona-Ausbruchs in der Duderstädter Klinik sind dort aktuell zwei Stationen im Fachbereich der Inneren Medizin vorübergehend geschlossen.

Das Krankenhaus St. Martini möchte Stellung beziehen zu Gerüchten, dass der komplette Betrieb des Krankenhauses zwischenzeitlich eingestellt war und eine Coronavirus-Mutation vorlag. Das teilt die Geschäftsführung der Klinik unserer Zeitung mit.

Nachdem es in den vergangenen Wochen trotz umfangreicher Hygienemaßnahmen zu einem Ausbruchsgeschehen im Bereich der Inneren Medizin gekommen sei, habe sich die Betriebsleitung des St. Martini in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Göttingen und dem Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie der Unimedizin Göttingen dazu entschlossen, zwei Stationen der Klinik für Innere Medizin im B-Trakt des Hauses vorübergehend zu schließen.

Die Behandlungen der dort stationär betreuten Patienten wurden entweder regulär beendet oder die Patienten wurden in umliegende Krankenhäuser verlegt, heißt es seitens der Klinik. Weder bei Patienten noch bei betroffenen Mitarbeitenden konnte eine mutierte Variante des Virus nachgewiesen werden. „Diese harte Maßnahme der Fachabteilungsschließung war leider notwendig, um Patienten und Mitarbeitende zu schützen und die Situation zu bewältigen“, erklärt Krankenhausgeschäftsführer Markus Kohlstedde und fügt hinzu: „Unser interdisziplinärer Krankenhaus-Krisenstab ist dabei, das Geschehen aufzuarbeiten.”

Hoher Inzidenzwert im Landkreis Eichsfeld

Kohlstedde weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich das Duderstädter Krankenhaus im Kampf gegen das Coronavirus in einer besonders exponierten Lage befinde. Diese ergibt sich erstens durch die demografische Lage im Einzugsgebiet, die einen hohen Anteil älterer und damit besonders gefährdeter Menschen aufweist und zweitens durch eine hohe Inzidenz im Nachbarlandkreis Eichsfeld (Inzidenz dort: 166, Stand 5. März). Durchschnittlich werden in St. Martini seit dem Ausbruch der Pandemie täglich zwölf bis 15 Covid-19-Erkrankte stationär betreut. Die Behandlung erfolgt auf einer speziellen Isolierstation und die Corona-Patienten sind von den anderen Patienten strikt getrennt.

Die Teststrategie des St. Martini sieht seit Beginn der Pandemie vor, dass alle Patienten, die stationär oder für ambulante Eingriffe im Krankenhaus aufgenommen werden, mittels eines PCR-Tests auf das Virus getestet werden, um eine Risikoeinstufung vornehmen zu können. Ebenso muss sich das medizinische und pflegerische Personal einem regelmäßigen Testregime unterziehen. „Wir haben seit März 2020 mehr als 7.300 Antigen-Schnelltests und 9.700 PCR-Tests durchgeführt”, erklärt Kohlstedde. „Trotzdem lässt sich damit das Risiko eines Ausbruchsgeschehens auch bei Einhaltung strengster Hygiene- und Sicherheitskonzepte nicht vollständig auf null reduzieren. Ein negatives Testergebnis bei der Patientenaufnahme oder auch ein Screeningtest beim Personal schließt nämlich nicht aus, dass eine Ansteckung im Vorfeld bereits stattgefunden hat.“

Folge des Ausbruchs: Teststrategie weiter intensiviert

Als Sofortmaßnahme hat St. Martini in Folge des Ausbruchsgeschehens die Teststrategie weiter intensiviert: Aktuell werden alle Mitarbeitenden, die patientennah arbeiten, statt einmal wöchentlich nun zweimal pro Woche einer Testung unterzogen. Ebenso wird jedem Patienten zweimal wöchentlich ein PCR-Test angeboten. Im Rahmen der Analyse der Hintergründe des Ausbruchs auf den beiden Stationen wird jeder einzelne Fall aufgearbeitet.

„Ich bin erschüttert, dass es trotz strenger Hygiene- und Schutzmaßnahmen zwei unserer Stationen getroffen hat. Es tut mir leid für die Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben“, erklärt Kohlstedde und ergänzt: „Wir möchten jeden einladen, sich mit uns in Verbindung zu setzen, sollte es in den letzten Wochen zu Unsicherheiten oder offenen Fragen gekommen sein. Gerne können Sie mit uns unter Telefon 05527/842-110 Kontakt aufnehmen.“ kic