Wernigerode. Nach den Spätfrösten im März erholen sich Bäume und Büsche jetzt wieder.

Viele Buchen und Heidelbeersträucher im Nationalpark Harz hatten nach den Spätfrösten Mitte Mai ein trauriges Bild abgegeben. Mittlerweile regt sich frisches Grün: Die Heidelbeere regeneriert sich von unten heraus, überall sind die frischen Blättchen erkennbar. An den frostgeschädigten Buchen ist nun das Phänomen „Johannistrieb“ erkennbar. Darüber informiert der Nationalpark Harz in einer Mitteilung.

Besonderer Effekt

Demnach seien einige Baumarten – darunter etwa Buchen, Eichen und Ahorn – in der Lage, durch einen zweiten Trieb Fraß- und auch Frostschäden an den ersten Blättern zu kompensieren. Dabei treiben Knospen, die eigentlich für das Folgejahr angelegt wurden, bereits jetzt aus. Weil das um den Johannistag herum passiert, wird diese Erscheinung „Johannistrieb“ genannt.

„Ergiebige Niederschläge in diesen Tagen begünstigen diese Entwicklung. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass der Johannistrieb für die Bäume sehr kräftezehrend ist“, so Sabine Bauling, die im Nationalpark Harz für den Wald zuständige Fachbereichsleiterin.

Ein spezielles Datum

Der Johannistag findet grundsätzlich am 24. Juni statt – dieses Datum spielt in Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau eine große Rolle. So endet an diesem Tag unter anderem die Spargel- und Rhabarberernte, Hecken erhalten den „Johannisschnitt“.

Für viele Menschen ist das ein besonderes Datum, da nun kurz nach der Sommersonnenwende die dunkle Jahreszeit näher rückt. Vielerorts wird das mit Johannisfeuern begleitet, ein Sprichwort sagt: „Ist Johannis geboren, gehen die langen Tage verloren“.