Osterode. Unter sterbenden Fichten im Harz entsteht derzeit eine neue Artenvielfalt. Zum Schutz der Natur dürfen die Wanderwege deshalb nicht verlassen werden.

Im sich wandelnden Fichtenwald des Nationalparks Harz entsteht eine neue Artenvielfalt. Darauf weisen die Verantwortlichen des Nationalparks um Dr. Friedhart Knolle hin. Unter anderem kann man dort bei genauem Hinsehen neben der neuen Waldgeneration auch Orchideen, wie etwa das Kleine Zweiblatt, entdecken.

Die unscheinbaren Pflanzen, die meist nur etwa zehn Zentimeter groß werden, bevorzugen einen schattigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. „Daher trifft man die zierlich Pflanze oft an langsam fließenden Bächen und in ähnlichen Lebensräumen an“, weiß Nationalpark-Waldführer Wilfried Störmer. Der Blütenstand bestehe häufig aus etwa zehn winzig kleinen grünen bis weinroten Blüten, die nur bei genauer Betrachtung zu erkennen sind, so Störmer.

Wanderwege nicht verlassen

Zum Schutz der Natur dürfen die offiziellen Wanderwege im Nationalpark Harz entsprechend nicht verlassen werden, deshalb bitten die Verantwortlichen um Beachtung des Wegegebot im Nationalpark. Diese Regel gilt auch in den Naturschutzgebieten.

„Aber insbesondere der faszinierende Waldwandel und auch manche Pflanze sind vom Weg aus zu beobachten und zu fotografieren“, erklärt Störmer, der im Nationalpark Harz ehrenamtlich Waldführungen anbietet und selbst fotografiert.

Um die Besucher des Nationalparks künftig noch eingehender zu informieren, bringen die Verantwortlichen derzeit an allen Nationalpark-Informationsstellen, Nationalparkhäusern und Rangerstationen Tafeln mit den aktuellen Waldbrandgefahrenstufen an. Die Waldbrandgefahrenstufen stellen die aktuelle Gefährdungslage für Waldbrände dar. Die jeweilige Gefahrenstufe wird vom Deutschen Wetterdienst auf Grundlage von Wetter- und Vegetationsdaten ermittelt und täglich um 8 Uhr aktualisiert.