Nordhausen. An den Schulstandorten in drei Bundesländern sollen Wildbienenhäuser aufgestellt werden.

Welche Bienenarten leben entlang des Karstwanderwegs? Das ist das Thema eines neuen Projekts, das die Karstwanderwegschulen in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt demnächst in Angriff nehmen werden. Darauf einigten sich die Vertreter der Karstwanderwegschulen bei ihrem Jahrestreffen in der Lessingschule Nordhausen. Neben der Planung weiterer Kooperationsvorhaben wurde die Aufstellung von Wildbienenhäusern besprochen.

„Raus aus der Schule – rauf auf den Weg!“ so lautet das Motto der Bildungsinitiative „Der Karstwanderweg – Bildungsperlen für nachhaltiges Lernen“. Das Projekt ermuntert die am Karstwanderweg im Südharz gelegenen weiterführenden Schulen der drei Bundesländer Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, im vom Weg erschlossenen Gebiet Bildungsaktivitäten vorzunehmen. Schülerinnen und Schüler können so ihre unmittelbare regionale Umwelt erfahren, bewandern und bewundern und ihr Wissen über die Besonderheiten der einzigartigen Gipskarstlandschaft des Südharzes erweitern. Derart „gut bewandert“ erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche sich für ihren Schutz einsetzen.

Die Bildungsinitiative wurde 2011 ins Leben gerufen und wird durch die Arbeitsgemeinschaft „Karstwanderweg Südharz – Drei Länder, ein Weg“ begleitet. Die Arbeitsgemeinschaft umfasst drei Vereine der Bundesländer Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie das Biosphärenreservat Roßla. Sie pflegen den vom Wanderverband mit dem Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichneten Karstwanderweg.

In den vergangenen Jahren haben die Karstwanderwegschulen bereits mehrere Projekte umgesetzt. Sie erlangten nicht nur regionale, sondern auch internationale Beachtung mit dem Preisgewinn beim Unesco-Wettbewerb „ProKarsTerra“ im Jahr 2015.

Beim Jahrestreffen wurde über das neue Projekt gesprochen. Der Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg, der finanziell vom Landkreis Göttingen unterstützt wird, stellte für jede der 22 Schulen entlang des Weges unentgeltlich ein Wildbienenhaus zur Verfügung. Ergänzt durch Bestimmungsbroschüren und Poster können die Schülerinnen und Schüler nun durch ein einfaches Monitoring Wildbienenart, Zeitpunkt der Ansiedlung und Standortbesonderheiten der Schulumgebung erfassen. Organisator Dr. Thomas Forche empfahl, die Nisthilfen schnell aufzustellen, da Wildbienen schon im März aktiv sind.

Die Perspektive, das Wildbienenvorkommen entlang des Karstwanderweges zu erheben und darüber untereinander in Austausch zu treten, überzeugte die Anwesenden.