Goslar. Der jüngste Regen macht Niedersachsens Landwirte froh, auch bei den Harzwasserwerken atmet man auf. Doch die Niederschläge reichen noch nicht aus.

Nach den Niederschlägen der vergangenen Tage beginnen sich die Talsperren im Harz langsam wieder zu füllen. Die Wassermenge in den sechs großen Stauseen erhöhte sich am Freitagmorgen stündlich um gut 30.000 Kubikmeter. Der durchschnittliche Stauinhalt betrug nach Angaben der Harzwasserwerke 48 Prozent.

„Der Negativtrend der zuvor sehr trockenen Monate konnte somit gestoppt werden“, sagte Harzwasserwerke-Sprecher Norman Droste. Normalerweise befinde sich in den Talsperren um diese Jahreszeit zwar deutlich mehr Wasser, sagte Droste. Das langjährige Mittel für Mitte Oktober liege bei einem Stauinhalt von 62 Prozent. Die Lage sei aber längst nicht so angespannt wie 2018: Im Vergleich zum Vorjahresmonat befänden sich in den Stauseen momentan rund 20 Millionen Kubikmeter mehr Wasser. Insgesamt haben die Talsperren im Westharz, aus denen ein Großteil der Niedersachsen das Trinkwasser bezieht, eine Kapazität von 183 Millionen Kubikmetern.

Auch Niedersachsens Landwirten sind die Niederschläge der vergangenen Tage hoch willkommen. „Der Wasserakku in den Böden war völlig entleert“, sagte dazu der Vizepräsident des Landesbauernverbands, Ulrich Löhr. „Er saugt den Regen begierig auf.“ Es seien aber noch viele weitere Niederschläge nötig, um die enormen Defizite der Jahre 2018 und 2019 auszugleichen. dpa