Göttingen. Die Löhne im Garten- und Landschaftsbau steigen um 5,75 Prozent, auch für Azubis. Die Perspektiven stehen gut.

Im Landkreis Göttingen haben Schulabgänger weiterhin gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Bauhauptgewerbe. Aktuell gibt es bei Baufirmen im Kreis noch 31 freie Plätze. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin. Nach Angaben der Arbeitsagentur sind in ganz Niedersachsen noch rund 1.400 Ausbildungsstellen in der Branche zu vergeben.

„Eine Ausbildung zum Maurer, Zimmerer oder Straßenbauer ist nicht nur gut bezahlt, sondern bietet auch solide Job-Perspektiven. Gebaut wird immer“, sagt Torsten Witt. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Niedersachsen-Süd geht mit Blick auf fehlenden Wohnraum in den Großstädten und den Mangel an Sozialwohnungen davon aus, dass Facharbeiter auch in den nächsten Jahren „händeringend“ gebraucht werden. „Allein mit Hilfskräften zieht man kein Haus hoch“, so Witt. Auch bei der Sanierung von Straßen, Schienen und Gebäuden bleibe der Bedarf an Spezialisten hoch.

Die Gewerkschaft rät dazu, sich nach einem Ausbildungsplatz in einem tariftreuen Innungsbetrieb umzusehen. Dort stehen Bau-Azubis im Branchenvergleich in puncto Bezahlung an der Spitze, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt. Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildungsjahr auf 850 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegen die Vergütungen bei 1.200 Euro, im dritten sind es 1.475 Euro. Nach der Lehre können sich Gesellen fortbilden und es bis zum Polier oder Bauleiter bringen.

„Die Branche bietet dabei auch große Chancen für Geflüchtete. Vom gemeinsamen Berufsschulweg übers Betonieren bis zur Mittagspause – Integration gelingt vor allem im Job“, sagt Witt. Nach Angaben der Sozialkassen der Bauwirtschaft arbeitet bundesweit jeder fünfte Auszubildende aus einem Flüchtlingsherkunftsland im Baugewerbe.

Gala-Bauer bekommen mehr Geld

Außerdem teilt die IG Bau mit, dass die 680 Garten- und Landschaftsbauer im Landkreis Göttingen jetzt mehr Geld für ihre Arbeit bekommen. Ab August sind die Löhne um drei Prozent gestiegen. Ein gelernter Gala-Bauer hat damit am Monatsende rund 83 Euro mehr auf dem Lohnzettel. Im Juli kommenden Jahres gibt es ein weiteres Plus von 2,75 Prozent.

Die IG BAU Niedersachsen-Süd spricht von einem „wichtigen Signal“ für die Branche. „Gala-Bauer sind bei Wind und Wetter draußen. Vom Erdaushub übers Mähen bis zum Teichbau – die Arbeit ist nicht ohne“, sagt Bezirksvorsitzender Witt. Die jetztsteigenden Löhne machten die Branche deutlich attraktiver. Dabei profitiert auch der Nachwuchs: Ab August steigen die Vergütungen für Azubis um 35 Euro auf jetzt 900 Euro im ersten, 1.000 Euro im zweiten und 1.100 Euro im dritten Lehrjahr. Im nächsten Sommer kommen noch einmal 40 Euro hinzu.