Braunlage. Die Befragung vor Gericht lässt die Beweisaufnahme zur Tortur für das 23-jährige Opfer werden.

An dem Fall des wegen schwerer Vergewaltigung und Misshandlung angeklagten Dauercampers von Braunlage ist wirklich nichts alltäglich. Schon die angeklagten Taten machen wegen ihrer Brutalität beklommen. Auch fiel in den bisherigen Zeugenaussagen auf, wie viele Emotionen den mutmaßlichen Täter und sein Opfer noch immer verbinden, obwohl der 53-Jährige seinen 30 Jahre jüngeren Ehemann mit äußerster Gewalt eingesperrt und gefügig gemacht haben soll.

Auch entsteht zunehmend der Eindruck, dass der Prozess, in dem der 23-Jährige nun zum wiederholten Mal in den Zeugenstand musste, dem 53-Jährigen die Möglichkeit gibt, seine Überlegenheit weiter auszukosten. Völlig unüblich, aber rechtlich zulässig richtet der sehr dominant auftretende 53-Jährige seine Fragen selbst an den Geschädigten.